Per Rad über die Alpen - unterwegs auf Hannibals Spuren

Von Bardolino am Gardasee über den Reschenpaß bis nach Brannenburg (Deutschland). Kurzbericht über die Sommertour 2006 von Marianne, Martin, Christian und Florian (600 Km)

 

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Unsere Sommer-Radtour 2006 durch die Alpen beginnt in Bardolino am Gardasee. Gestern haben wir die Jungpfadfinder nach ihrem Umbrienlager in Florenz am Zug verabschiedet; heute sind wir mit dem Transit in Bardolino angekommen.
Unsere Räder haben den Transport zum Glück schadlos überstanden; lediglich die Vorderräder müssen noch montiert und das für die Radtour benötigte Gepäck umgepackt werden. Am 3. Juli starten wir dann zu Viert: Marianne, Martin, Christian und Florian.
Die ersten 50 Kilometer geht es nun bei bestem Wetter am Gardasee entlang nach Norden. Die Küstenstraße mit der klangvollen Bezeichnung "Orientale Gardesana" hat leider keinen Fahrradweg, so müssen wir uns die Fahrbahn mit den Autos teilen. Das bringt aber keine Probleme.
Immer wieder mal machen wir Rast am Seeufer. Italien zeigt sich von seiner besten (und wärmsten!) Seite - mittags klettert das Thermometer auf über 35 Grad im Schatten.
Höhenmeter gibt es kaum zu bewältigen. Die erste Nacht verbringen wir im kleinen Touristenort Torbole am Ende des Gardasees (mit entsprechend hohen Preisen...).
Am nächsten Morgen wird es dann doch gleich etwas schwieriger. Knapp 200 Höhenmeter müssen wir nach der Abfahrt von Torbole bis zum nächsten Ort, Nago, hinaufradeln.
Zur Entschädigung haben wir eine umwerfende Aussicht hinunter auf den Gardasee. Mit Erreichen des "Passo San Giovanni" haben wir es für die nächsten Tage aber erst einmal geschafft.
Mittags haben wir dann bei Rovereto das Tal der Adige (Etsch) erreicht. In den nächsten Tagen werden wir diesem Radfernweg bis zur Quelle der Adige folgen.
Obwohl sich nach und nach die Berge immer höher auftürmen, läuft der Radweg erfreulicherweise recht flach am Ufer des Flusses entlang.
Zwischen ausgedehnten Weinfeldern und Obstplantagen stoßen wir immer weiter nach Norden vor.
"Auf Wiedersehen Germania" müssen wir dann nach unserer Niederlage gegen Italien zur Kenntnis nehmen.
Zur Entspannung gönnen wir uns im Pool des Bozener Campingplatzes ein erfrischendes Bad...
...ehe wir uns zu einem Stadtbummel durch die Altstadt aufmachen.
Klar, an Ötzi kommen auch wir nicht vorbei - das ist schon ein faszinierendes Museum!
Nach einem Tagesaufenthalt in Meran sind wir nun im Vinschgau unterwegs und passieren das Schloß von Reinhold Messner.
Regelmäßige Hinweistafeln geben uns einen Überblick über die nun beginnende Steigung hinauf zum "Passo Resia".
Was liegt da näher, als sich nochmals etwas Gewicht aufzupacken! Marianne möchte unbedingt noch einen Stein aus der Adige als Souvenir!
In Laas, einer bekannten Marmorstadt, haben wir die 800-Meter-Grenze überschritten. Die Adige ist nur noch ein kleines Flüßchen.
Unterwegs gibt es immer mal Gelegenheiten zu einer "Guten Tat" als Pfadfinder: hier bei einer Ersten Hilfe
So, jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Paß!!
Wir fahren durch die letzte Ortschaft vor dem Reschenpaß...
...und haben vom Ort San Valentino einen herrlichen Rückblick ins Vinschgau und die Ortlergruppe.
Vor uns liegt nun der obere Reschensee...
...mit seinem berühmten Fotomotiv des einsam herausragenden Kirchturms.
Klar, daß wir ebenfalls nicht an diesem Punkt ohne Gruppenfoto vorbeikommen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück erreichen wir urplötzlich den Reschenpaß und...
...fahren nun schon wieder hinunter, Richtung Naunders.
Von hier aus geht es wirklich steil bergab; vorbei un der Festung Naunders und Hochfinstermünz...
...vorbei an Landeck; jetzt bereits schon dem Inn abwärts folgend.
Wir sind seit Rovereto auch auf einer alten Römerstraße unterwegs, der "Via Claudia Augusta" mit ihren Karrengleisen
Von wegen "nur flußabwärts" - der Inntalweg hält manch unangenehme Überraschung bereit!
Aber natürlich auch entspanntes Fahren inmitten einer grandiosen Landschaft...
...mit interessanten Städten, wie hier Innsbruck...
...und auch mal einem heftigen Gewitter unterwegs auf freier Strecke.
Kurz nach Innsbruck erreichen wir die 500-Kilometer-Marke.
Der Inn ist inzwischen zu einem breiten Strom geworden...
...und lockt mit seinen kulinarischen Genüssen entlang der Strecke.
Abends kochen wir aber auch immer selbst vor den Zelten.
Die Gebäude zeigen bereits typisch bayrischen Charakter, als wir...
...schließlich Kufstein erreichen und dort...
...mittags einem Konzert der "Heldenorgel"lauschen können
So drei Kilometer vor Brannenburg, unserem Endpunkt der Radtour verfinstert sich der Himmel...
...und wir werden dann leider doch noch einmal klatschnaß!
Mit der Bahn und einem 30-Euro-Ticket geht es nun zurück durch Deutschland...
...mit einer Zwischenübernachtung in Lohr am Main.
Einmal die Alpen mit dem Rad überqueren - das haben wir jetzt geschafft und sind natürlich auch ein wenig stolz darauf!