Bilder und Notizen zum ersten Auslangslager des Stammes Wenholthausen.
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Knapp zwei Jahre jung ist unser Stamm, als Vorstand, Leitungsteam und Eltern beschließen, das dritte Sommerlager in Norwegen durchzuführen. Der Stamm besteht inzwischen aus vier Gruppen: zwei Jufigruppen und zwei Pfadigruppen; im Jahr 1977 noch als reine Jungen- bzw. Mädchengruppen.
Und alle vier Gruppen machen sich im Sommer 1977 auf nach Norwegen, zusammen mit einigen begleitenden Eltern mehr als 60 Teilnehmer! Ziel ist zunächst das Gelände des norwegischen Pfadfinderverbandes auf Spaeroy, einer kleinen Insel im Oslofjord. Die Teilnehmer fahren mit dem Bus, das umfangreiche Material wird mit einem LKW transportiert.
Auf Spaeroy angekommen, werden zunächst mal die vier einzelnen Camps auf dem weitläufigen Gelände aufgebaut. Wir haben den gesamten Platz für uns allein, dazu noch ein Haus zur Verfügung. Bei bestem Sommerwetter richten sich die Gruppen auf dem Gelände ein. Die Jungpfadfinder oben in den Klippen...
... die Jungpfadfinderinnen direkt unten am Wasser. Unser Kurat Thiemann leistet dabei mit seinem Nähzeug wertvolle Hilfe beim Flicken eines zerrissenen Überdaches. Das gesamte Zeltmaterial ist noch recht dürftig; neu sind lediglich die vier roten Nomadzelte für die Pfadfinderinnen sowie die Kothe für die Pfadfinder. Tische und Bänke werden in pfadfindersicher Art aus Lagerholz mit Seilen errichtet und mit Überdächern geschützt.
Die Pfadfinderinnen schlagen ihr Zelte in der Nähe des Hauses auf; hier kochen sie auch. Gegessen wird meist im Freien vor dem Haus. Die Pfadfinder ziehen mit ihrer Kothe ein Stück hinauf in die Klippen.
Nach dem Lageraufbau beginnen die Gruppen mit ihrem Programm. Eine Hauptrolle spielt dabei natürlich das Wasser! So ist ein Seeräuberspiel schon fast vorprogrammiert. Zwei Schlauchboote haben wir aus Deutschland mitgebracht; zusätzlich haben wir ein Motorboot am Platz (mit einem nicht allzu funktionstüchtigen Motor...) Außerdem wird auf einem Hike die umliegende Schärenwelt erkundet.
Da wir den Bus während der gesamten Lagerzeit zur Verfügung haben, machen sich die Jufis zu einer Erkundung der kleinen Stadt Frederikstad auf. Die Pfadis genießen derweil die Ruhe auf dem Gelände.
Die Jungpfadfinderinnen bereiten ein buntes Abendprogramm vor, zu dem sie die anderen Gruppen einladen. Und auch die Feuerstelle auf einer kleinen Halbinsel lockt immer wieder zu Lagerfeuerrunden. Etwas lästig dabei sind allerdings die Mücken...
Dann kommt für drei Gruppen ein weiterer Höhepunkt: mit dem Bus geht es auf eine große Rundreise durch die norwegische Fjordwelt. Vier Tage sind die Gruppen unterwegs, zunächst zum Sognefjord, dann weiter zum Nordfjord, wo bei Olden der Briksdalgletscher erkundet wird. Eigentlich sollte nachts immer nur biwakiert werden, da es aber doch recht schlechtes Wetter gibt, kommen die Teilnehmer in einem Folketshus bzw. in einer Turnhalle unter.
Auf der Rückreise bleibt noch Zeit für eine ausgiebige Erkundung der norwegischen Hauptstadt Oslo. Die Pfadfinder haben derweil das Lager auf Spjaeroy gehütet und machen sich nun auf zu ihrem Lagerhöhepunkt: nach einer Stadterkundung Oslos geht es für 18 Stunden mit einem Fischerboot hinaus aufs offene Meer.
Schon bald wird den Hobbyfischern allerdings klar, daß es sich dabei nicht um einen Touristenausflug handelt, sondern um die harte Wirklichkeit! Na ja, nach einigen Stunden hat sich auch der empfindlichste Magen an das ständige Auf und Ab des kleinen Bootes gewöhnt...
Die Zeit vergeht wie im Fluge - und schon heißt es wieder Packen! Nach einem letzten Lagergottesdienst wird der LKW beladen und es geht wieder in Richtung Heimat.
Nach 17 Tagen kehren die vier Gruppen wohlbehalten zurück ins Sauerland. Für die allermeisten Kinder war es die erste Auslandsfahrt ihres Lebens. In den nächsten Jahren werden die Pfadis aus Wenholthausen noch viele Länder Europas bereisen - eine Auslandsfahrt in dieser Größenordnung wird es für den Stamm aber nie wieder geben.