Sommerunternehmen der Pfadistufe in Norwegen.

Bilder und Kurzbericht zur Norwegenrundreise unserer Pfadis vom 21.8. - 4.9.2011.

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Am 21.8.2011 ist es endlich soweit und die Pfadfinder aus Wenholthausen machen sich zu einem weiteren Abenteuer gen Norden auf. Mit dabei sind zehn Pfadfinder und Artus, der Hund. Unsere Fahrt führt uns über Hamburg, die Fehmarnbeltbrücke nach Puttgarten, wo wir mit der Vogelfluglinie ins dänische Rödby übersetzen. Vorbei an Kopenhagen geht es dann mit der Fähre von Helsingör ins schwedische Helsingborg.

Nach dieser langen Fahrt senkt sich der Tag und wir suchen uns in den Südschwedischen Wäldern einen ersten Acker, wo wir ein paar Stunden schlafen wollen. Aufgrund des Wetters- es beginnt zu tropfen - und der Mücken, bauen wir sicherheitshalber die Zelte auf und stimmen uns mit einem ersten Pölser-Essen auf den Norden ein.


Entlang der Schärenküste geht es immer nordwärts zur norwegischen Grenze, wo wir diesmal entgegen langjähriger Tradition nicht den Svinesund als Grenzübergang wählen, sondern den viel weniger befahrenen und kontrollierten Übergang an der Straße 22 südlich von Halden. Hier entdecken wir einen wunderbaren Wasserfall, der Schweden und Norwegen voneinander trennt.


Norwegen und Schweden sind lang und aufgrund der langsamen Geschwindigkeiten, die man fahren darf, kommen wir den zweiten Tag nur bis hinter Skjönhaug, wo wir an einem tollen Area Picnic mit Wasseranschluss unsere Zelte aufschlagen. Das Wetter ist hervorragend und wir kochen ausgiebig.


Der nächste Fahrtag führt uns dann in unser erstes Wanderzielgebiet- den ältesten Nationalpark Norwegens "Rondane". Die Nacht verbringen wir am Parkplatz "Spranget" und können nocheinmal aus den vollen Lebensmittelkisten der Fahrzeuge schöpfen, bevor wir die Rucksäcke packen und in den Park wandern. Leider vereitelt unser Wettergott die ursprüglichen Pläne und somit wird der Aufstieg zum Berg "Veslesmeden" zu einem Test der Regenausrüstung. Unsere Zelte stehen in der Nähe des Sees "Rondvatnet" und bieten uns zuverlässigen Schutz gegen die Witterung. Auf diesen Schutz müssen wir auch noch am nächsten Morgen setzen, um Christophers Geburtstag zu feiern. Wir sitzen alle im großen Außenzelt eines Spitsbergen, singen ein Ständchen und schneiden den Geburtstagskuchen an, den wir heimlich in den Rucksäcken mit hier hinauf getragen haben.




Da sich das Rondane als sehr launisch zeigt, beschließen wir, unser Glück im Jotunheimen zu finden und fahren weiter. Bei einer Nacht auf über 1000m Höhe schaffen es unsere Pfadis tatsächlich, mit dem feuchten Holz ein Lagerfeuer zu entzünden. Am nächsten Tag wollen wir vom höchsten Punkt der Sognefjellpaß-Straße eine Tageswanderung über das Hochfjell unternehmen und haben sogar den Segen Gott Güpis, der ein Einsehen mit seinen Jüngern hat und uns mit prächtigem Wetter belohnt. Wir machen schließlich noch einen Umweg zum Ausläufer des Böverbreen, eines mächtiges Gletschers. Hier erfüllt sich Franz den langgehegten Wunsch, einmal in Sandalen und kurzer Hose auf jahrtausendealtem Eis zu stehen und ein Foto zu machen...



Nach diesem wunderbaren Wetter auf dem Sognefjell holt uns dann aber schnell wieder die nasse Realität in Form von einer ereignisreichen Nacht mit vielen Wassergräben um die Zelte ein. Vorbei am kürzlich abgebrannten Tourist-Center des Nigardsbreen- Gletschers, fahren wir entlang des längsten Fjordes, dem Sognefjord, zum Campingplatz Tveit. Aber zunächst besuchen wir Fritjof, die norwegische Sagengestalt, die unser Kaiser Wilhelm II. den Norwegern in Form einer 16m hohen Bronzestatue zu Geschenk gemacht hat. Hier haben schon oft Pfadfinder aus Wenholthausen eine Zwischenübernachtung verbracht und wir schätzen die direkte Lage am Wasser, um in den Klippen bei einem Lagerfeuer kochen zu können. Das gute Wetter am Nachmittag ließ uns allerdings, sparsam wie wir nunmal sind, leider auf eine Hütte verzichten und abermals im Zelt schlafen. Aus Frust über das Wetter gönnen wir uns dann in Vik ein nordisches Frühstück mit Sild, Lachs, Dosenfisch, Thunfisch, Eiern, Majonaise, und und und... Da zwei von unseren Pfadis jedoch an einer leichten Magenverstimmung leiden, begnügen sie sich mit warmem Tee- so bleibt mehr für die anderen...




Die weitere Route führt uns über das Viker-Fjell mit seinem Lappen-Camp und einigen Souvenirkäufen in Richtung des nächstes Highlights auf unserer Reise. Wir haben uns, als Kontrastprogramm zur Einsamkeit des Hochlandes, den Besuch der zweitgrößten Stadt Norwegens ausgewählt: Bergen. Wir wollen einen ganzen Tag in der quirligen Stadt verbringen und schlafen auf einem Campingplatz kurz vor dem Zentrum, um am anderen Morgen zeitig in der Stadt zu sein. Wir haben Glück und sind an einem sonnigen Tag in der Stadt, in der es im Durchschnitt jeden zweiten Tag im Jahr regnet...




Nach Stunden in der urbanen Vielfältigkeit zieht es uns dann entlang des Sörfjordes, dem Süd-Fjord, weiter nach Süden. Auf einer Lawinenverbauung über der Straße finden wir einen aussichtsreichen Lagerplatz, den man nicht alle Tage hat. Wir wollen eine 2-Tages-Tour durch einen spektakulären Felsriss in der Nähe von Bykle erwandern und haben Glück mit dem Wetter. Es ist eine lange und harte Tour, die ihre Mühen aber wert ist.




Zum Abschluss unserer Norwegenfahrt haben wir uns dann noch einen Besuch des Kjerags ausgewählt. Das Motiv des Kjeragbolten, des Felsbolzen, der zwischen 1000m hohen Felswänden eingeklemmt ist, ziert zahlreiche Norwegen-Bildbände. Der Weg dorthin führt uns über eine einsame Hochebene, wo wir an einem Rastplatz von "Statens Vegvesen", der Straßenmeisterei, einen herrlichen Ort zum Lagern finden. Da offiziell das Zelten verboten ist, biwakieren wir unter einem großen Vordach. Unsere Pfadis sind begeistert von den beheizten Toiletten und Waschräumen und vor allem von dem freien WLAN, das sie mit ihren Handys schnell zum Checken der Emails und Fussballergebnisse nutzen. Am nächsten Morgen feiert Jan, unser Stammesvorsitzender, seinen Geburtstag und wird mit herrlichstem Wetter belohnt - und obendrein noch mit dem Besuch auf dem beschriebenen Kjerag.





Bei der Weiterfahrt holt uns dann jedoch der Regen schnell wieder ein und so suchen wir zur Feier des Tages einen Campingplatz, um zumindest trocken kochen zu können. Wir sind allein auf dem Platz und dürfen sogar das Brennholz benuzten, um ein stattliches Lagerfeuer zu veranstalten. Jan lässt zur Feier des Tages ein paar Lettöl springen und wir feiern noch bis spät in die Nacht. So verschlafen die Pfadis am nächsten Morgen doch glatt das Antesten der Kanus, die wir obendrein noch auf dem Platz nutzen dürfen.


Unsere letzte Nacht in Norwegen verbringen wir dann am südlichsten Campingplatz Norwegens und statten auch noch dem Südkap Norwegens einen Besuch ab. Hier sparen wir durch einen Zufall auch noch den Eintritt für den Leuchtturm und die im Krieg errichteten Bunkeranlagen. Unsere Rückfahrt mit der Katamaran-Schnellfähre geht dann von Kristiansand nach Hanstholm in Dänemark. Nach ein paar Stunden Schlaf in einem taufeuchten Biwak hinter der deutschen Grenze treffen wir dann nach zwei Wochen und einem Tag wieder wohlbehalten und um einige Erlebnisse reicher wieder in Wenholthausen ein.