Auf leichte Wege schickt man nur die Schwachen...

Impressionen vom Wintercamp 2012 der Rover und Leiter.

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Freitagnachmittag, 16 Uhr, 3. Februar 2012. Momentane Temperatur in Wenholthausen: minus 7 Grad Celsius. Tendenz fallend. Prognose des Wetterdienstes: voraussichtlich bis auf 16 bis 20 Grad nachts abfallend (minus natürlich...). Im Pfadiraum machen sich sieben Rover und Leiter des Stammes bereit für das traditionelle Wintercamp; zwei wollen noch nachkommen. Das heißt Zelte packen, Kochausrüstung zusammenstellen und die Lebensmittel verstauen.

Ihr seid ja wahnsinnig - das ist noch die wohlwollenste Kommentierung Außenstehender, die von unserem Projekt hören. Nein, sind wir nicht - wir haben einfach Lust auf dieses Unternehmen! Seit Jahren führen wir Winterlager durch, und wenn nicht jetzt, wann dann? Es liegt zwar (noch) kein Schnee, für den Abend ist aber leichter Schneefall angesagt. Und natürlich dazu die knackigen Temperaturen.


Um halb sechs haben wir den Zielort Oesterberge erreicht. Zeit, noch schnell einen letzten Blick von der Absprungschanze hinunter auf unser Dorf zu werfen, ehe die Dunkelheit hereinbricht. Und pünktlich zum Zeltaufbau beginnt es dann tatsächlich zu schneien. Jetzt wird es aber höchste Zeit für das Hochziehen der Zelte. Mit den dicken Handschuhen etwas schwierig - aber mit bloßen Fingern könnte man das Metall des Gestänges nicht mehr berühren.



Ehe wir in den Zelten verschwinden, gehen wir noch auf eine längere Nachtwanderung. Es ist eine klare Nacht mit hellem Mondlicht, das sich glitzernd im Neuschnee bricht. Einfach nur schön. Natürlich auch schön kalt... Durch die Bewegung sind wir aber wieder so warm geworden, daß wir ohne kalte Füße in die Schlafsäcke kriechen können.

Na ja, meist hat jeder ja gleich zwei Schlafsäcke ineinander geschoben, dazu zusätzliche Fleecedecken und sogar einige Wärmflaschen sind im Einsatz. Andere setzen auf Wärmekissen. Nachts friert bei 7 Grad minus im Zeltinnern der Atem am Innenzelt und rieselt wieder als leichter Schnee herunter. Das stört uns aber nicht mehr. Wir schlafen fest und vor allem warm. Alles nur eine Frage der Ausrüstung.



Am Samstagmorgen können wir einen fantastischen Sonnenaufgang über der Hunau miterleben. Klar, sämtliche Wasservorräte sind inzwischen restlos eingefroren; vorausschauend haben wir aber abends zwei Metallkessel mit Wasser gefüllt. Das Eis darin läßt sich problemlos auf dem Gasbrenner auftauen und so gibt es bald dampfenden Kaffee aus den Thermobechern.




Wenholthausen unter uns im Tal liegt noch im Schatten der Dämmerung, als wir uns mit den Kaffeebechern an der Absprungschanze bereits in der Sonne wärmen.



Wir sind froh, daß wir uns zu diesem Abenteuer aufgerafft haben und genießen nun die Morgenstimmung.



Gegen neun bauen wir die Zelte ab und machen uns auf den Rückweg hinunter ins Dorf. Ihr machts richtig - das ist der Kommentar eines einsamen Fotografen, der zu dieser frühen Morgenstunde die besondere Stimmung hier oben einfangen will. Recht hat er!


Und angehängt hier noch einige Bilder von Jan und Simone.