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Reisetagebuch Norwegen 1995
20 Jahre DPSG Stamm Wenholthausen - zu diesem runden Geburtstag wollten wir unseren Mitgliedern ein besonderes Sommer-Abenteuer bieten. Das Ziel war schnell gefunden: Norwegen!
Hierher führte bereits 1977 die erste Auslandsfahrt des damals gerade mal zwei Jahre jungen Stammes - und das gleich mit fast 70 Teilnehmern in vier Gruppen! Und 1987, 1989, 1990, 1992 und 1994 waren danach immer wieder Gruppen unseres Stammes in diesem faszinierenden Land der Wasserfälle, Fjorde und Fjelle unterwegs - sei es auf Rundreisen mit Kleinbussen, per Rad, unterwegs auf Trekking-Tour oder auch per Kanu.
Jetzt, im August `98, bei der Fertigstellung dieses Reisetagebuches, ist die `95er-Fahrt nun auch schon wieder Stammesgeschichte. Wir hoffen, daß durch das vorliegende Tagebuch die Erinnerung an diese 24 außergewöhnlichen Tage erhalten bleibt und es vielleicht sogar Appetit weckt auf weitere Touren durch Norwegen.
Freitag, 14.7.95, 1. Tag
Für 8:00 Uhr haben wir uns auf dem Schulhof verabredet. Die letzten Daypacks mit dem Reiseproviant werden noch irgendwo unter den Sitzen verstaut und dann kommen wir zum Reisesegen, von Angela vorbereitet, vor den Fahrzeugen zusammen.
Nach letzten Verabschiedungen und vielen guten Ratschlägen der Eltern verläßt unsere kleine Karawane, bestehend aus den beiden Kleinbussen und Peters PKW dann termingerecht den Schulhof; allerdings nicht Richtung Norden, sondern zunächst einmal südwärts nach Bremke! Jürgen will die beiden vollbeladenen Transits vorsichtshalber über die Waage bei der Genossenschaft rollen lassen. Danach sind wir klüger: wir haben Übergewicht!
Ein nächster Stop ist noch kurz bei der Firma Schöttler notwendig: an unserem hier geliehenen Transit ist der rechte Scheinwerfer nicht mehr richtig befestigt.
Dies tut der Stimmung aber keinen Abbruch: das Wetter ist hervorragend und wir freuen uns alle auf die nun unmittelbar bevorstehende Reise. So gegen halb zehn sind wir dann endgültig unterwegs: etwa 500 Kilometer liegen nun vor uns bis zur Einschiffung in Kiel. Hier müssen wir spätestens um 18 Uhr ankommen.
Ab Neheim sind wir auf der Autobahn; normaler Verkehr, also kein Problem für unsere kleine Kolonne. Gegen Mittag überqueren wir die Weser an der Stelle, wo wir vor wenigen Wochen mit den Jufis noch auf dem Weserradweg unterwegs waren.
In Kiel ein letztes Tankstop - wir wissen, mit welchen Benzinpreisen wir in Schweden und Norwegen rechnen müssen! Dementsprechend werden die Wagen bis zur Halskrause vollgetankt.
Kurz darauf rollen wir beim STENA-Schalter vor. Hier dauert es eine Weile, bis der Buchungscomputer für jeden seine elektronische Bordkarte ausgedruckt hat. Diese Karten sind gleichzeitig die Schlüssel zu den Kabinen.
Anders als bei den bisherigen Fahrten haben wir uns bei dieser "Geburtstagsfahrt" Kabinen für alle Fahrtteilnehmer geleistet. Der Spruch "Man gönnt sich ja sonst nichts" wird auf dieser Fahrt allerdings nicht zutreffen, da wir uns unterwegs immer wieder finanziell etwas aufwendigere "Extras" gönnen werden. Nun ja, man wird eben halt nur einmal zwanzig!
"STENA GERMANICA" heißt unsere Fähre von Kiel nach Göteborg. Ein Schiff mit gewaltigen Ausmaßen, wenn man verfolgt, wie viele Autos in ihrem Bauch verschwinden.
Wir beziehen unsere Kabinen und treffen uns dann auf dem Achterdeck wieder. Bei einigen Fläschchen Sekt für die Damen und noch mehr gekühlten Bierchen für die Herren - die Fahrer haben es sich verdient! - vergeht die Zeit bis zum Ablegen wie im Flug.
Wir beobachten, wie sich unser Schiff langsam seinen Weg durch die Kieler Förde hinaus in die Ostsee sucht. Gegenüber bleibt das Marinedenkmal Laboe zurück und wir nehmen Fahrt auf ins freie Wasser. Sarah und Nina wagen auf dem freien Achterdeck sogar ein Tänzchen.
Uns steht aber noch ein besonderer Genuß bevor: der Gang zum Büfett! Wir zahlen einen Pauschalpreis, und danach kann jeder essen, soviel und was er will. Und dies ist bei Pfadfindern nicht wenig! Außerdem wissen wir, welche Reiseverpflegung wir in den nächsten Wochen zu erwarten haben.... Jede Menge Fleischgerichte sind aufgeboten; dazu natürlich auch viel an Fisch und Salaten. Wer hier nicht satt wird, ist selbst schuld!
Je nach Temperament geht es dann mit den schweren Trekking-Stiefeln in die Disco, oder hinauf auf`s Deck, um den Nachthimmel zu genießen. Aber auch die einarmigen Banditen ziehen einige von uns magisch an.
Die See ist ruhig, und wir können eine entspannte Nacht in unseren Kabinen genießen.
Samstag, 15.7.95, 2. Tag
Schon lange vor dem Anlegen der Fähre sind wir auf; kein Wunder, erwartet uns doch das im Preis inbegriffene Frühstück im Speisesaal! Letzte Gelegenheit, noch einmal kräftig zuzuschlagen.
Fast unbemerkt haben wir dabei bereits die Hafeneinfahrt von Göteborg passiert und nähern uns langsam unserm Liegeplatz. Nun müssen wir uns ein wenig in Geduld üben, ehe unsere Fahrzeuge mit dem Ausschiffen an der Reihe sind.
Zollkontrolle - wie immer ein spannender Augenblick bei der Einreise nach Skandinavien! Nun ja, wir haben alle Kluft angelegt und signalisieren so harmlose Touristen. Und siehe da - alles Herzklopfen vorher war umsonst - unbehelligt rollen wir hinaus auf die schwedischen Straßen.
Die nun folgende Strecke ist zumindest den Fahren von vorausgegangenen Fahrten noch in guter Erinnerung: immer entlang der E6 durch Schweden. Am schwedisch-norwegischen Grenzübergang am Svinesund machen wir kurz Rast und bummeln über die imposante Brücke über dem Fjord.
Auch hier keinerlei Grenzkontrollen - die Zeiten sind wohl auch hier ruhiger geworden. Mein Gott, was haben wir auch an dieser Grenze bei früheren Fahrten schon oft geschwitzt!
In Halden, der ersten größeren Stadt auf norwegischer Seite, biegen wir von der E6 ab und fahren nordöstlich ins norwegisch-schwedische Grenzgebiet. Der Weg ist vertraut, und so finden wir die vielen kleinen Straßen und danach die noch kleineren Feldwege, die uns zielsicher zur Halbinsel Krageviken am Hemnessjoen - dem Hemnes-See leiten. Hier, auf einer Halbinsel, haben wir mit Pfadfindern unseres Stammes seit 1987 immer wieder mal für einige Tage Station gemacht.
Vorab hatten wir uns natürlich schon schriftlich mit Alf, dem Platzwart, in Verbindung gesetzt. Dennoch ist es immer wieder ein spannender Augenblick, um die letzte Biegung vor dem weitläufigen Halbinselgelände herumzukommen: wer wird außer uns noch auf dem Platz sein?
In diesem Jahr keiner! Gut, dann gibt es keine Schwierigkeiten mit den Kanus, die hier geliehen werden können. Und das soll ja auch der erste Programmhöhepunkt unserer Tour werden: eine mehrtägige Kanutour durch die norwegische Seenlandschaft.
Von Alf werden wir freundlich begrüßt - der Platz hat sich allerdings seit dem letzten Jahr nicht positiv verändert: das neu errichtete Holzhaus genau dort, wo wir `87 unser Lager hatten, stört doch die Kulisse gewaltig.
Wir beschließen, unser diesjähriges Lager direkt am Ende der Halbinsel aufzuschlagen - das ist zwar ein ziemlich weiter Weg zu den Toiletten und den Duschen; dafür sind wir hier aber ganz ungestört. Denken wir!
Als wir unsere Fahrzeuge zum Sichtschutz quer geparkt haben und locker mit dem Ausladen beginnen, müssen wir leider feststellen, daß wir doch nicht ganz alleine sind: unsere gefürchteten kleinen Freunde, die "Myggs", sind bereits allgegenwärtig! Diese verfluchte "Pest des Nordens" läßt uns alle Gedanken an luftige T-Shirts und kurze Hosen - obwohl wettermäßig eigentlich genau die richtige Kleidung - schnell vergessen!
Stattdessen geschieht der Lageraufbau nun in langen Hosen, sorgfältig über die festen Stiefel gezogen, und zumindest langärmeligen Klufthemden; meist jedoch noch mit zusätzlicher Überjacke, denn die kleinen Biester scheinen von unseren Baumwollhemden nicht sonderlich beeindruckt. Dazu eine Kappe auf dem Kopf (denn merke: die Quälgeister sind heimtückisch und stechen sogar in die Kopfhaut!); die letzten bloßliegenden Quadratzentimeter Haut an Händen, Nacken und Gesicht mit Mückenmilch eingerieben, und dann kann unseren Tatendrank auch kein Mückenschwarm mehr bremsen.
Überall beginnt nun das Lager förmlich aus dem Boden zu wachsen: Zelte auslegen; Stangen einfädeln, aufrichten, abspannen. Was zu Hause gut geübt wurde, sitzt nun! Ab heute ist auch jede Zeltgruppe für eine sichere und ungestörte Nachtruhe selbst verantwortlich! Dazu zählt natürlich auch der sichere Mückenschutz durch die bei allen Zelten vorhandenen Moskito-Netze.
Nach kurzer Zeit ist das Camp installiert - im lockeren Kreis stehen die bunten Nylonzelte mit den klangvollen Namen: Dovrefjell, Basefox, Sierra Comfort, Montana, Eureka, Geodome - nur Peter hat sozusagen den "schwarzen Peter" gezogen: er darf die nächsten Nächte in einem etwas weniger komfortablen Umarex-Zelt nächtigen. Er kann sich aber damit trösten, daß er ja in einigen Tagen bequem in seinem Ferienhaus in Polen leben wird.
Als alle Zelte eingerichtet sind, geht es an die gemeinsame Küche bzw. den Aufenthaltsbereich. Dafür haben wir ein großes Überdach vorgesehen, das jetzt fachmännisch abgespannt wird. Andere holen derweil schon mal die Alu-Kanus samt Paddeln und Schwimmwesten. Auch eine Feuerstelle wird etwas abseits angelegt; sogar mit Sitzgelegenheiten rings umher, da wir uns von einem qualmenden Lagerfeuerchen am Abend einen natürlichen Mückenschutz versprechen. Danach geht es schon hinunter ans Wasser; einmal um die Boote auszuprobieren; andererseits sind die Angler unter uns wild darauf, das Abendessen zu sichern.
Sonntag, 16.7.95, 3. Tag
Heute ist allgemeiner Ausruhtag nach der langen Anfahrt und vor Beginn der Drei-Tages-Tour. Einer der Busse fährt mit denen, die wollen, dann kurz in die nächste "Stadt" (Trögstad); etwa 20 Kilometer entfernt. Hier ist aber nichts los - also besuchen wir den nahegelegenen Friedhof und studieren die Inschriften auf den Grabsteinen. Auf vielen immer wieder die gleichen Familiennamen; teilweise über Jahrhunderte hinweg.
Unsere drei Mädchen haben auf dem Lagerplatz inzwischen ihr Herz für die netten norwegischen Jungs entdeckt, die sich nebenan mit einer LKW-Ladung Bau- und Brennholz abplagen. Ganz uneigennützig helfen sie ihnen beim Abladen.
Mit Alf sprechen wir den Transport der Boote am nächsten Tag ab. Jeder kann sich dann schon mal im Paddeln versuchen; auch erste Badefreuden stehen auf dem Programm. Unten am Seeufer ist die Mückenplage merkwürdigerweise auch gar nicht mehr so schlimm. Oder haben wir uns schon an unsere kleinen Freunde gewöhnt?
So einfach ist das mit dem Paddeln aber gar nicht! Jeder tut gut daran, sich für die bevorstehende Drei-Tages-Tour mit der richtigen Handhabung des Bootes vertraut zu machen.
Gegen Abend machen wir es uns dann am Lagerfeuer gemütlich; die Gitarre und die Liederbücher kommen zum Einsatz und auf dem provisorisch installierten Grillrost über dem Feuer werden die frisch gefangenen Fische zubereitet.
Parallel dazu wird in der Küche ein warmes Abendessen zubereitet - dabei müssen wir allerdings betrübt feststellen, daß unsere großen Gasbrenner nicht funktionieren!! Es wird uns ein Rätsel bleiben, wieso diese Panne auftritt, obwohl wir doch gerade die Brenner sorgfältig zu Hause überprüft hatten! (Und noch mysteriöser wird es uns vorkommen, wenn die gleichen Brenner bei der Rückkehr in Deutschland wiederum problemlos laufen)
Nun gut - für die mehrtägigen Tagestouren zwischendurch haben wir ja zum Glück einen Coleman-Benzinbrenner und mehrere Gaskartuschenbrenner dabei. Aus Brennstoffgründen nutzen wir ab sofort vor allem den Benziner. Dieser "Peak 1", eigentlich ein Rucksackbrenner, wird in den nächsten zwei Wochen überwiegend fürs Kochen unseres Essens verantwortlich zeichnen. Mit großem Hallo wird dann noch mit vereinten Kräften eine gewaltige Tisch-Bank-Kombination ins Lagerzentrum geschleppt.
Nach dem Essen geht es wieder ans Lagerfeuer. Es dauert lange, bis die letzten an diesem ersten Abend in Norwegen im Zelt verschwunden sind; die helle Sommernacht und der tolle Ausblick über den abendlichen See lassen einen die Zeit glatt vergessen.
Montag, 17.7.95, 4. Tag
Unsere Reisezeit ist leider beschränkt - also haben wir bereits für diesen Montag den Start zur dreitägigen Kanu-Tour festgelegt.
Nach dem Frühstück wird all das in die Rucksäcke gepackt, was man so für die nächsten Tage braucht; natürlich vorsichtshalber auch das Regenzeug - neben der Kleidung vor allem Schlafsack und Isomatte; dazu Eßgeschirr und Waschzeug.
Der Rest bleibt in den Zelten, die wir auf dem Platz zurücklassen. Lediglich das Dovrefjell und das Basefox sowie das Umarex nehmen wir mit; allerdings nur jeweils die Außenzelte. Darin ist für alle genügend Platz und auch ausreichender Schutz für einen unerwarteten Regenschauer. Und gegen Mücken werden unsere Mückenspiralen schon helfen!
Zusammen mit dem Reiseproviant kommt das alles in unseren Pfadfinder-Transit. Beate wird ihn fahren und abends, wenn wir die Boote an Land ziehen, zur Stelle sein.
Wir machen uns auf zum Haupthaus und helfen Alf beim Beladen seines Tour-Busses. Und das ist vielleicht ein Geschoß! Ein riesiger Überlandbus - von Alf für seine Zwecke passend umgebaut: vorn etwa 20 Sitzplätze; danach ein Schlafabteil mit etlichen Kojen. Und von ganz hinten gelangt man in mehrere Pferdeboxen!
Während wir uns beim Heranschleppen der 6 Boote, Schwimmwesten und Paddel noch fragen, wo Alf denn nun eigentlich die fast fünf Meter langen Kanus verstauen will, klettert er bereits auf das Dach des Busses. Aha - also hinauf mit den Booten. Mit vereinten Kräften hieven wir die Boote hoch - auch Aluminium kann ganz schön schwer sein! - und oben wuchtet Alf die Dinger allein und fast spielerisch hin und her, bis alle ihren Platz auf dem Dach gefunden haben. Mit Seilen werden sie an der Dachrinne festgezurrt. Na ja, auf deutschen Straßen dürften man mit einem derartigen Transport wohl nicht erwischt werden!
Und dann geht`s los zum benachbarten Rödenessjön - er ist wesentlich länger als unser See und von ihm aus kann man südwärts bis hin zum Svinesund gelangen; teils durch andere Seen, teils durch Verbindungsflüsse oder -kanäle. Nun, so weit wollen wir in den nächsten Tagen zwar nicht; allerdings haben wir auch kein genaues Ziel festgelegt; mal sehen, wie weit wir kommen werden.
In Örje, am Südausfluß des Rödenessjön, soll unsere Tour starten. Schnell sind die Boote abgeladen und wir vereinbaren mit Alf, daß wir ihn übermorgen benachrichtigen werden, wo genau er uns abholen soll.
Dann tragen wir die Boote hinunter zum unteren Ende der dreiteiligen Schleuse, die den höher gelegenen See vom unteren Kanalsystem trennt. Hier sitzen wir in einer Art "Amphitheater" auf Holzbänken und schauen erst einmal dem Treiben an der Schleuse zu, während wir das aus Brot, Käse und Cervelatwurst bestehende Mittagsmahl zu uns nehmen. Warm gekocht werden soll erst am Abend, wenn wir am Ufer einen Lagerplatz gefunden haben.
Und dann wird es ernst! Boot um Boot wird zu Wasser gelassen; wer fertig ist, sammelt sich etwas von der Schleuse entfernt an einer breiteren Stelle des Kanals.
Und dann beginnt das Paddeln! Und das geht - ungewohnt wie es ist - schon bald in die Knochen! Zu Beginn läßt sich die Tour ja noch gut an; vereinzelt werden sogar Galeerenspiele mit Rammversuchen durchgeführt. Das ändert sich jedoch, als wir nach einigen Fahrtkilometern den engen Kanal verlassen und hinauskommen auf einen breiten See, der sich scheinbar endlos vor uns zwischen den grünen Seeufern dahinzieht.
Zum Glück sind auf dem See einige kleinere Inseln; die werden von uns der Reihe nach angesteuert. Und diese Inseln bieten auch den einzigen Windschatten! Denn dummerweise hat sich inzwischen klammheimlich ein starker Wind entwickelt, der - wie könnte es auch anders sein? - natürlich genau von vorn kommt!
Und sobald man aus dem Windschatten der Inseln heraus ist, heißt es paddeln, paddeln, paddeln - und aufzupassen auf die doch recht kabbeligen Wellen!
Nach einigen Fahrtstunden sind wir froh, als wir Beate vom Ufer aus winken sehen - dort scheint eine geeignete Stelle für das Nachtquartier zu sein. Also nichts wie hinüber!
Nachdem die drei Überdächer am Ufer aufgebaut sind und die Schlafplätze für die Nacht vorbereitet sind, macht sich eine Gruppe ans langwierige Kochen. Linsensuppe für 19 Personen mit einem kleinen Benzinbrenner - das dauert seine Zeit!
Einige sind immer noch nicht müde und unternehmen mit den Kanus in der relativ windgeschützt liegenden Bucht spezielle Fahrübungen.
Sebastian Post wird bei diesen Rammabenteuern leider aus seinem Boot gekippt und ist somit das erste Opfer der Kanu-Tour. Nun, das Wetter ist warm; die Klamotten lassen sich also schnell trocknen.
Danach gibt es endlich die heiße Suppe und an diesem Abend verschwinden alle bald ziemlich früh in den Schlafsäcken - die Anstrengungen des Paddelns machen sich deutlich bemerkbar! Und wie erhofft vertreiben die still rauchenden Mückenspiralen sämtliche Mücken aus den Überzelten. Wir haben eine ruhige Nacht.
Dienstag, 18.7.95, 5. Tag
Herrlicher Sonnenschein weckt uns - schon bald hängen die Schlafsäcke zum Lüften draußen und wir verpacken unser Zeltmaterial. Nach dem Frühstück stechen wir wieder in See; merken aber sehr schnell, daß draußen, vor unserer Bucht, ein sehr ungemütlicher Wind bläst; viel stärker noch als gestern! Wir machen nochmals einen Zwischenstop an einem kleinen Sandstrand und diskutieren die Lage.
Die Lösung ist schnell gefunden - warum gegen den Wind fahren, wenn wir ihn auch als Rückenwind nutzen könnten? Und in welcher Richtung unsere weitere Tour verläuft, ist uns eigentlich egal - wir müssen ja glücklicherweise keinen festen Zielpunkt erreichen. Das bedeutet zwar, daß wir zunächst wieder die gestrige Strecke zurückmüssen; dafür werden wir aber eine Schleusenfahrt der besonderen Art in unseren wackeligen Kanus erleben und außerdem am dritten Tag näher am Lager sein.
Gesagt, getan - Beate hat unseren kurzfristigen Stop noch mitbekommen und wird von uns durch Zurufe informiert; ihr ist es auch recht - so kann sie uns besser von der Seeuferstraße beobachten. Und an der Schleuse in Örje kann sie ja auch direkt halten.
So nimmt unsere Kanu-Tour jetzt also den umgekehrten Verlauf - allerdings wesentlich schneller als gestern mit diesem tollen Rückenwind. Nach relativ kurzer Zeit haben wir See mitsamt Inseln hinter uns und laufen in den Kanal in Richtung Schleuse ein.
Hier haben wir erst einmal Pause, bis die momentan von oben kommenden Schiffe heruntergeschleust sind. Und dann können wir in das untere Schleusenbecken einlaufen. Hinter uns schließen sich die hölzernen Schleusentore. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, so tief unten eingesperrt in den kleinen Nußschalen zu sitzen. Plötzlich öffnen sich am unteren Rand des vor uns liegenden Tores zwei Klappen und das obere Wasser schießt sprudelnd in unser Becken hinein. Schnell suchen wir die Ränder der Schleuse auf und versuchen uns dort irgendwo festzuklammern. Die Gegenströmung ist gewaltig!
Auf diese Art und Weise überwinden wir auch problemlos das zweite Schleusenbecken und laufen oben in den Rödenessjön aus. Hier vertäuen wir zunächst einmal die Kanus und machen ausgiebig - an Land - Mittagspause. Als ungeübte Kanuten geht das alles doch mächtig in die Arme!
Wir wollen heute aber mindestens so weit in Richtung Norden, wie wir gestern nach Süden gefahren sind. Also heißt es am Nachmittag wieder tüchtig paddeln.
Gegen Abend macht sich Beate vom Ufer aus bemerkbar; sie hat eine Stelle gefunden, wo sie an einem Bauernhaus ziemlich nah ans Ufer fahren konnte. Der Bauer hat nichts dagegen, daß wir den Wagen auf seinem Hof stehen lassen und unten am Ufer die Zelte aufbauen wollen. Außerdem gibt es bei ihm noch Trinkwasser und wir können direkt am Transit bequem kochen und auch essen.
Danach richten wir die Zelte ein; bei dem starken Wind, der nun schon seit zwei Tagen ununterbrochen weht, müssen wir auf eine exakte Sturmabspannung achten. Wie schon gestern wagen sich einige Unentwegte noch einmal hinaus in die wogende See - und wie schon gestern erwischt es auch heute ein Opfer: diesmal ist es Peter, der sich beim Ansteuern gegen Land verschätzt und auf einen Felsen getrieben wird, der sein Kanu zum Kentern bringt. Bei den anderen sorgt dies naturgemäß für Erheiterung, als er fluchend die nassen Klamotten wechselt.
Wieder senkt sich bald abendliche Ruhe über das improvisierte Strand-Camp. Und es ist die erste mückenfreie Nacht: der starke Wind hat sie alle davon geblasen. Weiter so!
Mittwoch, 19.7.95, 6. Tag
Dies ist nun schon unser letzter "voller" Tag in Südnorwegen; morgen wird es weitergehen; hinauf über Oslo, immer höher nach Norden. Schließlich wollen wir noch bis nach Trondheim, das sind luftlinienmäßig so etwa 450 Kilometer höher im Norden - aber was heißt schon Luftlinie: dazwischen liegen noch jede Menge Fjorde und Fjelle, die unsere tatsächliche Route beträchtlich verlängern werden; und sehen wollen wir unterwegs ja auch noch eine ganze Menge. Trotz 24 zur Verfügung stehenden Tagen - unsere Zeit ist doch begrenzt; schließlich müssen wir von Trondheim ja auch noch mal wieder zurück!
Heute liegt nach dem Frühstück aber zunächst noch die dritte Etappe der Kanu-(Tor)tour an. Einige Kilometer wollen wir wohl noch schaffen!
Zwischendurch gibt es mitten auf dem See plötzlich noch eine spontane Wettfahrt; gekrönt von einer Schikane am Ende: hier sitzt Beate auf einem Steg und verlangt von allen, daß sie unter ihr durchpaddeln sollen. Dies geschieht auch mit viel Spaß und Schwung; wenngleich auch mit stark eingezogenen Köpfen. Mit dem Transit fährt eine erste Gruppe zurück zu Alf, um ihn zu benachrichtigen und beim Rücktransport der Boote zu helfen; der zweite Schwung bereitet dafür im Lager das Abendessen vor.
Beim letzten gemeinsamen Lagerfeuer mit Peter, Sarah und Sebastian gibt es noch viel zu erzählen; die drei werden morgen, wenn wir uns auf in Richtung Oslo machen, durch Schweden nach Polen weiterreisen. Sie haben bereits im letzten Jahr das Fjordgebiet und die Gletscherwelt Jotunheimens kennen gelernt, als sie mit Sarah und Svenja, Andree, Jan und Martin einen Teil ihrer Radtour nach Trondheim begleiteten. Fast unbemerkt werden gleichzeitig Peters letzte Dosenvorräte dezimiert. Man sollte seinen Kofferraum auch immer gut verschlossen halten....
Donnerstag, 20.7.95, 7. Tag
Wir haben gerade die Zelte und den ganzen persönlichen Gepäckkram in den beiden Transits verstaut, da beginnt es doch glatt zu nieseln! Nun ja, eigentlich können wir uns nicht beschweren - während der drei Kanu-Tage hatten wir wirklich ausgezeichnetes Wetter. Und ab jetzt sitzen wir meistens doch für längere Zeit im Auto.
Nach der Verabschiedung von Alf und gleichzeitig von Peter & Co brummen unsere beiden Dieselbusse monoton durch den Sprühregen gen Norden: Oslo heißt unser nächstes Ziel.
Hier nehmen wir uns zunächst Zeit für einen Stadtbummel; durch die Fußgänger- und Einkaufszone bis hinauf zum Schloß. Unterwegs treffen wir auf Straßenmusikanten und fahrende Händler; auch der "goldene Mann", eine lebende Statue, die wir schon im Vorjahr hier trafen, versucht seine Kronen zu verdienen.
Weiter geht es mit den Bussen hinaus zur Halbinsel Bygdöy - hier sind auf engem Raum mehrere interessante Museen beieinander. Je nach Lust und Laune besuchen wir das Kontiki-Museum mit dem Originalfloß von Thor Heyerdahl, das Fram-Haus, in dem das Polarschiff "Fram" seine letzte Bleibe gefunden hat, oder das Norwegische Seefahrtsmuseum. Neben vielen interessanten Modellen und Originalteilen von Schiffen sind hier auch mehrere echte Wikingerschiffe ausgestellt, die vor einigen Jahren im Schlamm vor Oslo gefunden wurden und dann restauriert und konserviert wurden. Das ebenfalls nebenan liegende norwegische Volksmuseum mit seiner Sammlung originaler norwegischer Holzhäuser findet allerdings kein Interesse.
Nach diesem ausgiebigen kulturellen Teil geht es wieder auf die Europastraße 18, die uns bis Sandvik bringt. Ab hier folgen wir der Straße nach Hönefoss - und erstmals müssen unsere Wagen eine längere Steigung bewältigen: das norwegische Gebirgsmassiv rund um die Fjorde kündigt sich an.
Leider sieht es mit dem Wetter inzwischen recht mies aus - tiefe Wolken versperren vom ersten Paß die normalerweise gute Sicht auf die schneebedeckten Gipfel Jotunheimens am Horizont. Dafür sehen wir aber vor uns unseren ersten "richtigen" Fjord.
Nach Hönefoss wechseln wir auf die kleinere Straße 7; hier fahren wir noch etwa 100 Kilometer, ehe wir in der Nähe von Nesbyen dem Schild zu einem Campingplatz folgen: bei dem schlechten Wetter werden wir eine erste Hüttenübernachtung einlegen. Einige bauen dennoch ihre Zelte vor den Hütten auf. Auf den Stufen zur Hütte werden Tortellini mit Cabonara-Sauce gekocht. Und dann schnell weg vor den Mücken! Im Freien kann man es in der feuchten Luft bei der Windstille kaum aushalten.
Freitag, 21.7.95, 8. Tag
Immer noch kein besseres Wetter in Sicht; aber wenigstens trocken geschlafen, entweder in den Hüttenkojen oder im Zelt. Nach dem Frühstück - dafür haben wir extra eine der roten Kisten gepackt, geht es wieder hinein in die Busse.
Heute muß zuerst einmal das Hemsedal-Gebirge überquert werden. Im letzten größeren Ort vor dem Beginn des Anstieges, in Gol, regnet es wie aus Schleusen! Wir springen aus den Fahrzeugen und vertreten uns ein wenig die Beine in den vielen Souvenirgeschäften. Es ist für viele Kilometer die letzte größere menschliche Ansiedlung - das müssen wir genießen, trotz des Regens. Beate kann sehr günstig einen Südwester erstehen. Nützlich bei diesem Wetter!
Im Gebirge dann alles grau in grau. Nach einem kurzen "Gedenk-Stop" an einem Lagerplatz aller bisheriger Wenholthausener Pfadfindertouren durch Norwegen durchfahren wir bald ein Hochtal, in dem es außer Flechten, Tümpel und Felsen nichts anderes mehr gibt; links und rechts ragen die steilen Berge auf; meist noch mit Schneeresten; dazwischen immer wieder Wasserfälle.
Dann geht es in Serpentinen hinunter talwärts. An einer besonders engen Stelle, an der sich Fluß und Straße nebeneinander durch die Felsen quetschen müssen, machen wir Mittagsrast. Gegenüber verläuft ein halb zerfallener Pfad, der "Königsweg", in früheren Jahrhunderten der einzige Pilgerweg hoch nach Trondheim, über den alle norwegischen Könige zur Krönung in Trondheim gehen mußten.
Die meisten der Jufis und Pfadfinder ziehen es vor, sich diese grandiose Naturlandschaft aus den Bussen heraus anzuschauen. Den Leitern kommen Zweifel, ob bei einem solchen Interesse die Tour wirklich bis hoch nach Trondheim führen muß, oder ob sie verkürzt werden sollte.
Mehr Interesse weckt dagegen ein Straßenbaumuseum, daß am Wegesrand liegt und die mühselige Arbeit bei der Anlage dieser Gebirgsstraße zeigt.
Kurz darauf erreichen wir in Laerdal den Sognefjord; fast am Ende dieses 180 Km langen Meeresarmes. Von hier aus sind es nur noch ein paar Kilometer und wir erreichen Revsnes - ein winziges Örtchen und gleichzeitig das Ende unserer Straße: ab hier geht es nur noch mit dem Schiff weiter!
Für die meisten unter uns ein altvertrautes Schauspiel, was jetzt abläuft: aufstellen in zwei Reihen, Tickets zahlen (teuer!) und dann warten, bis die Minifähre vom anderen Fjordufer herüberkommt. Während der Passage kann man entweder unten einen Kaffee trinken oder sich oben auf dem Oberdeck den Wind und Regen um die Nase peitschen lassen und die Aussicht auf die auch bei Regenwetter noch beeindruckende Fjordwelt erleben. Nach Sogndal, einem größeren Städtchen, machen wir kurz Rast an einem besonders großen Wasserfall unmittelbar neben der Straße.
Nach alter Tradition werden hier dem Regengott Güpi einige Öre geopfert, fachmännisch über die Schulter nach hinten ins Wasser geworfen. Hoffentlich hilft es! Na, schlechter werden kann es ja sowieso nicht!
Uns trennt jetzt nur noch eine weitere Fähre von Hella hinüber nach Vangsnes, also wieder zurück über den Fjord, von unserem heutigen Tagesziel. Hier haben wir uns bei Olav auf seinem Campingplatz für zwei Übernachtungen angemeldet. Seit 1985 kommen unsere Pfadfinder regelmäßig hierher; Martin sogar schon seit 1973.
Als wir uns Vangsnes mit dem Schiff nähern, schält sich oberhalb des Ortes langsam die große Metallstatue von Fridjof aus dem Dunst heraus; ein Geschenk des deutschen Kaisers, der hier in Balestrand oft Sommerurlaub machte, an die Norweger. Wir werden sie erkunden!
Zunächst aber einmal zu Olav! Er hat uns unten zwei Hütten reserviert; einige von uns schlafen weiter lieber im Zelt. Und sieh an - das Regenopfer scheint zu wirken! Das Wetter klart auf und die Sonne bricht sogar durch die Wolken! Dadurch sieht der Sognefjord gleich nochmal so schön aus.
Für unsere Damen ist dieser erste Sonnenstrahl mithin aber das Signal zur großen Wäsche! Zumal bei Olav im Hausarbeitsraum eine schöne, große Waschmaschine steht. Und die wird nun pausenlos gefüttert - erstaunlich, wieviel Wäsche man doch innerhalb von nur acht Tagen produzieren kann!
Am Abend wird dann etwas ausgiebiger gekocht. Es gibt Fischstäbchen mit Kartoffelpüree und Gemüse. Anschließend klettern wir in den Felsen bei Olav herum; versuchen teilweise zu angeln (ergebnislos) und genießen die Abendsonne über den gegenüberliegenden Fjordbergen. Morgen werden wir vom Platz aus die nähere Umgebung ein wenig erkunden und einen "Ruhetag" einlegen.
Samstag, 22.7.95, 9. Tag
Leider ist über Nacht das Wetter doch wieder schlechter geworden. Mit Faulenzen in den Klippen, oder vielleicht einer Runde Baden im Fjord - so, wie wir uns das vorgestellt haben - wird es heute wohl nichts!
Also müssen wir umplanen und ein interessantes Regenprogramm entwickeln! Als erstes bietet sich dafür natürlich der Transit mit seinem Cassettenteil an. Als das auf Dauer aber zu langweilig wird, starten wir nach Vangsnes, wo sich in der Nähe ein längerer Straßentunnel befindet - und dazu noch schön unbeleuchtet! Das ist für uns doch glatt eine Herausforderung, so einen Tunnel mal zu Fuß und ohne Lampen zu durchqueren.
Wir fahren den Tunnel sicherheitshalber zuerst mal mit Licht ab - keine Gefahr; wenn mal ein Auto kommen sollte, können wir problemlos an den Rand treten. Damit es spannender wird, starten wir in zwei Gruppen von den beiden Tunnelseiten aus.
Nach wenigen Metern wird es im Tunnel schon sehr schnell dämmrig. Unsere Augen gewöhnen sich immer stärker an das immer schwächer werdende Restlicht. Der Tunneleingang hinter uns wird allmählich zu einem kleinen, weißen Punkt. Anderthalb Kilometer - für ein Auto schnell zu durchfahren - zu Fuß ein ganz merkwürdiges Gefühl! Und dann beginnt es plötzlich leise zu Dröhnen; dann immer stärker und lauter werdende Brummgeräusche, die zweifellos von einem Auto stammen müssen, gleichwohl aber völlig anders in dieser Tunnelröhre klingen. Zur Sicherheit schalten wir die Taschenlampen ein, damit uns der Fahrer rechtzeitig bemerkt. Und dann kommen irgendwo vor uns aus dem Dunklen grelle Scheinwerfer auf uns zu - und schon ist der Wagen vorbei und die Geräusche verklingen.
Unsere Augen sind nun erst einmal geblendet, gewöhnen sich aber schnell wieder an die Dunkelheit. Ohne einen kurzen Taschenlampenstrahl ab und zu wären wir aber aufgeschmissen - ringsum ist wirklich pechschwarze Dunkelheit, bei der man tatsächlich die eigene Hand nicht vor den Augen sehen kann! Denn dummerweise hat der Tunnel irgendwo in der Mitte einen leichten Bogen, so daß wir weder Anfang noch Ende der Röhre erkennen können und natürlich auch keinerlei Lichtschimmer mehr zu sehen ist.
Weil wir auch das unangenehme Gefühl haben, daß unsere wenigen Lampen langsam schwächer werden - und wir ja auch noch zurück wollen - wechseln wir uns mit den Lampen sehr sparsam ab. Das hält uns aber nicht davon ab, der entgegenkommenden Gruppe aufzulauern und sie ein wenig aus der Dunkelheit des Randes her zu erschrecken! Danach sind alle froh, als wir wieder das Tageslicht um uns herum haben - und wenn es auch nur ein trüber Regentag ist! Immerhin - für ein interessantes Programm war gesorgt! Dazu noch im Trockenen.
Und nun haben wir Lust auf Fridjof! Mit den Bussen haben wir schnell die Steigung oberhalb von Vangsnes geschafft und stehen nun vor der riesigen Statue. Es müßte doch möglich sein, den hohen Steinsockel zu erklimmen und sich näher heranzuarbeiten....? Nur Mist, daß die Feldsteine so glitschig sind - manch einer bleibt auf der Strecke und verzichtet auf den Aufstieg.
Die etwas gewandteren Bergsteiger schaffen es aber und posieren für ein Erinnerungsfoto einzeln zwischen den Beinen Fridjofs - jetzt hat man erst einen Vergleich, wie riesig dieser Bursche ist! Sebastian
treibt dabei einen besonderen Schabernack - leider ist die Fotokamera nicht schnell genug! Schade - dann wäre an dieser Stelle des Reisetagebuches ein höchst interessantes Bild zu sehen!
Zurück bei Olav wird ausgiebig gekocht; danach sitzen wir in den Hütten, genießen das Prasseln des Regens draußen und freuen uns über unsere trockene Bleibe. Sorgen bereitet uns nur der Gedanke an die kommende Nacht: die wollen wir nämlich eigentlich als Biwak tief im Flamtal verbringen! Na ja, bis dahin sind ja noch einige Stunden Zeit!
Und dann die heißen Duschen - eine Wohltat nach einer Woche Fahrt! Leider dauert das Vergnügen mit einem Chip nur wenige Minuten - dann muß nachgeworfen werden.
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