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"Italien ohne Sizilien macht gar
kein Bild in der Seele: hier ist der Schlüssel zu allem."
(J.W.Goethe)
Na ja, das kann man auch anders sehen! Immerhin, nach vielen, vielen
Touren per Rad, zu Fuß oder mit dem Kleinbus durch Sardinien, die Abruzzen
und Umbrien, sind wir also mit sechs Interessierten in den Osterferien
1998 nach Sizilien aufgebrochen.
Und eines wurde uns schnell klar: Sizilien ist nicht Italien - Sizilien
ist anders. Der Abstand zwischen Festland und der Insel bei der Straße
von Messina beträgt zwar nur 3 Kilometer; dazwischen liegen aber Welten!
Gut dreieinhalb Jahre hat es gebraucht, bis dieses Reisetagebuch nun
komplett vorliegt. Zu viel haben wir währenddessen unternommen; zu wenig
Zeit blieb für die Umsetzung der Notizen ins Tagebuch.
Jetzt aber liegt es vor; mit über 28.000 Wörtern und fast 190.000 Zeichen
laut Computerstatistik das (bislang) längste Tagebuch, das ich zusammen
mit Mariannes Unterstützung geschrieben habe. Das Eintauchen in diese
Fahrt über drei Jahre später hat Spaß gemacht. Den gleichen Spaß wünsche
ich Euch beim Lesen, jetzt, oder vielleicht auch noch einmal intensiv
in einigen Jahren.
Mit den Erinnerungen ist das so eine Sache - jeder sieht die gleiche
Situation aus einem etwas anderen Blickwinkel; für jeden sind bestimmte
Erlebnisse wichtig, andere eher unwichtig. So basiert dieses Buch auf
unseren persönlichen Aufzeichnungen in Verbindung mit den über 800 Dias
und unseren Videoaufnahmen. Dennoch - es ist halt subjektiv aus unserer
Sicht.
Vielleicht kommen Euch durch`s Lesen aber wieder Eure eigenen Eindrücke
in den Sinn; die Anstrengungen, die Hitze beim Fahren, die Kontakte
zu den Sizilianern und was sonst auch immer. Damit hätten wir den Zweck
des Buches erreicht: diese sicher einmalige Fahrt für lange Zeit in
unserer Erinnerung zu bewahren.
Reisetagebuch Sizilien
-Osterferien 1998-
Samstag, 28.3.98, 1. Tag
Ein etwas ungewöhnlicher Fahrtbeginn für eine Radtour!
Statt mit dem vollbeladenen Transit werden wir also erstmals einen Flieger
in den hoffentlich sonnigen Süden nehmen.
Marcel und Susanne bringen uns mit dem Auto zu Mariannes Eltern in Freienohl
- hier stehen schon die Räder startklar. Wir müssen nur noch die vielen
Satteltaschen anbringen und auf geht's in Richtung Bahnhof. Hier treffen
wir auf Mariannes Chef, der mit einer Reisegruppe von Kersting ebenfalls
heute nach Sizilien startet. Nun, die beiden Reisegruppen unterscheiden
sich doch recht deutlich im Outfit (nicht allerdings, was die mitgeführten
und alsbald hervorgeholten Vorräte betrifft...). Kurz vor der Zugabfahrt
kommt dann noch aufgeregt Mariannes Mutter; sie hat in den zurückgelassenen
Papieren Mariannes Paß und Flugkarten gefunden. Es handelt sich allerdings
um einen alten, abgelaufenen Paß und alte Flugkarten vom Kreta-Urlaub
1994.
Das Einladen der sechs vollbepackten Räder ins Gepäckabteil dauert dann
ein Weilchen; wir werden uns ans Ab- und Aufpacken in den nächsten Stunden
noch gewöhnen, denn bis zum Flughafen in Düsseldorf müssen wir noch
mehrmals umsteigen. Und mit vielen guten Wünschen versehen setzt sich
der Zug dann in Bewegung - unser diesjähriger Osterurlaub hat begonnen.
Im vorher bereits für uns reservierten Gepäckabteil treffen wir auf
ein paar Kasseler Fußballfans, mit denen wir bald ins Gespräch kommen.
Sie treten uns sogar ein Döschen Bier ab. Böswillige munkeln hinterher,
dafür hätte Martin seine Tochter Svenja verkaufen wollen.
In Hagen dann wieder Hektik beim Wechseln des Bahnsteiges; leider müssen
wir die Räder die Treppen hinab- und hinaufwuchten. Vorher also wieder
alles abpacken; hinterher wieder alles befestigen. Bei vier großen Gepäcktaschen
vorn und hinten und einem Ortliebsack auf dem Gepäckträger doch insgesamt
recht anstrengend. Im Düsseldorfer Hauptbahnhof haben wir es da schon
besser: hier gibt es einen Aufzug. Damit geht es nun leichter, dafür
aber wesentlich langsamer, denn es paßt jeweils nur ein Rad hinein.
Also sechsmal nacheinander vom einen Bahnsteig hinuntergefahren; unten
im Flur zum nächsten Bahnsteig gewechselt, und dann wieder nacheinander
nach oben. Beim Warten auf unsere S-Bahn zum Flughafen sehen wir bereits
an anderen Zügen, daß in den S-Bahn-Waggons nur einige Einstiege für
Räder zugelassen sind; und sechs Räder auf einmal werden sicher nicht
in ein Abteil passen. Also verteilen wir uns vorsichtshalber schon mal
in Zweiergruppen auf dem Bahnsteig. Und auf diese Weise klappt es dann
auch ganz gut. Wir kommen direkt am Flughafen an; nach wenigen Schritten
am Bahnsteig entlang stehen wir mit unseren sechs Rädern mitten im Abflugtrubel
und bilden eine solide Barriere in den hin- und herhastenden Fluggästen.
Nun ist erst einmal Ratlosigkeit angesagt: wie kommen wir zu unserem
richtigen Terminal?
Am Infoschalter kann man uns zum Glück weiterhelfen: Abfertigungsgebäude
"D" sollen wir ansteuern; kein Problem, wir könnten den Bus nehmen,
der draußen in kurzen Abständen vorbeifährt. Auf unsere Frage, ob der
Bus denn wohl auch sechs vollbeladene Räder mitnehmen wird, ist die
Ratlosigkeit nun auf Seiten der Angestellten hinter dem Schalter. Wir
erkundigen uns, ob das Fahren mit den Rädern dorthin erlaubt sei - kein
Problem; wir bekommen noch eine detaillierte Wegbeschreibung mit auf
den ca. 1,5 Kilometer langen Weg zur Halle D. Und nach zügiger Fahrt
durchs Flughafengelände erreichen wir dann gegen Mittag unsere Abflughalle
und steuern dort zielstrebig den Schalter von AeroLloyd an. Zwar steht
bereits "Catania", also unser Zielflughafen auf Sizilien (wer von uns
kannte schon vor vier Monaten den Namen Catania???) auf der Anzeigetafel;
das Einchecken ist allerdings erst in zwei Stunden möglich. So parken
wir unsere Räder vor den Gepäckrollbändern und prüfen mit Hilfe der
dortigen Waage schon mal das genaue Gepäckgewicht unserer Taschen. Na
ja, manche haben etwas mehr als 20 Kilogramm; das wird aber doch wohl
hoffentlich keine Probleme geben. Vorsichtshalber werden wir schwere
Teile wie Pedalen, Werkzeug und Fotoausrüstung mit ins Handgepäck nehmen...
Danach lassen wir eine Gepäckwache zurück und erkunden ein wenig die
nähere Umgebung. Und zu schauen gibt's hier ja wirklich reichlich! Vom
Zaun aus können wir jede Menge Maschinen von allen möglichen Gesellschaften
starten und landen sehen. Auch von AeroLloyd sehen zwei Flugzeuge auf
dem Feld - ob unsere Maschine schon dabei ist?
Dann wird's spannend! Am Schalter erklärt man uns, daß die Räder als
Sondergepäck aufgegeben werden müssen - das war uns aber auch schon
vorher klar, und wir haben zu Hause wohlweislich schon mal die jetzt
erforderlichen Handgriffe trainiert: Pedalen abschrauben; Lenker verstellen,
Schaltzüge ein wenig durch Folie sichern. Eine extra Kartonverpackung
ist nicht notwendig; das hätte uns auch vor unüberwindbare Schwierigkeiten
gestellt. Dann sind die Räder weg und wir können nur hoffen, daß sie
ohne Defekte in Catania ankommen.
Als nächstes steht das Aufgeben der Radtaschen an. Die netten Damen
hinter dem Schalter murren zwar nicht, sind wohl dennoch aber ein wenig
überrascht von unserem umfangreichen Gepäck: bei sechs Leuten immerhin
30 einzelne Gepäckstücke, jeweils 4 Radtaschen und 1 Ortliebsack, die
nun alle Stück für Stück mit einem Aufkleber versehen werden müssen.
Wir blockieren dadurch natürlich ein wenig das Einchecken der übrigen
Passagiere, die sich das Schauspiel aus der mittlerweile doch sehr langen
Schlange mehr oder weniger geduldig ansehen (müssen).
Als letztes steht nun das persönliche Einchecken an - und hier gibt
es schon die nächste Verzögerung: beim Durchleuchten des Handgepäcks
fallen die Pedalen in den Lenkertaschen auf; so was haben die Leute
hier wohl noch nicht oft gesehen. Ein Öffnen der Tasche bringt Klarheit.
Danach können wir aber immer noch nicht zum Flugzeug, sondern müssen
uns in einer weiteren Wartehalle wiederum gedulden, bis unser Flug aufgerufen
wird. Jan und Martin erkunden Einkaufsmöglichkeiten zwecks Aufstockung
der stark geschmolzenen Getränkevorräte; bei den horrenden Preisen üben
sie aber tapfer Konsumverzicht. Auch der "Duty-free-Shop" bietet alles
- nur keine günstigen Preise. Das wiederum hält unsere Damen von unüberlegten
Parfümkäufen ab.
Die gesamte Wartezeit beträgt inzwischen schon mehr als drei Stunden
- das ist, zusammen mit der Bahnanfahrt, doch recht lästig, wenn man
bedenkt, daß der gesamte Flug über die etwa 3000 Kilometer nicht mehr
als vier Stunden dauern wird! Endlich wird unser Flug aufgerufen: "Die
Passagiere von AeroLloyd-Flug Nr. YP 6384 werden zum Einchecken aufgerufen."
Alles drängt sich nun zum Rollfeldausgang, wo wir uns in einen zwar
großen, dennoch überfüllten Bus quetschen, der uns zu unserer Maschine
bringt. Es ist eine MD 83, deren Triebwerke schon unangenehm laut dröhnen,
während wir uns durch die Hecktür hineinbegeben. Spätestens jetzt wird
es wohl auch dem letzten von uns etwas mulmig. Unsere Plätze sind schnell
gefunden; zwei Dreier-Sitzbänke hintereinander; fast als letzte Reihen.
Dummerweise versperren die hinten angebrachten Triebwerke dadurch viel
von der Sicht nach draußen. Nun folgen die üblichen Startvorbereitungen;
d.h. der Kampf mit den Sicherheitsgurten; dem Verstauen der Füße, die
irgendwie zwischen die engen Sitzreihen passen müssen; die mehr oder
minder verständlichen Anleitungen der Stewardessen, die uns im Gang
stehend die Funktion der Sauerstoffmasken und der Rettungswesten erklären.
Und dann wird's ernst: gegen 16:30 Uhr setzt sich unsere MD 83 in Bewegung
und rollt zum Ende der Startbahn. Hier ein kurzer Zwischenstop, die
Triebwerke röhren auf und dann gibt es eine wahnsinnige Beschleunigung
entlang der Startbahn, von uns durch mehr oder weniger krampfhafte Umklammerung
der Lehnen etwas abgefangen. Und schon haben wir abgehoben; die Landschaft
fällt unter uns zurück und der Magen gewöhnt sich doch recht schnell
an das etwas ungewohnte Schwebegefühl, vor allem, als die Maschine sich
im Steigflug auch noch in die Kurve legt. Unten erscheint das silberne
Band eines Flusses (des Rheins?); aber ehe wir noch viele Einzelheiten
wahrnehmen können, hat unser Flugzeug schon beträchtlich an Höhe gewonnen.
Ein Heftchen klärt uns über Reiseflughöhe (fast 11 000m); Reisegeschwindigkeit
(ca. 900 Km/h) und Route auf. Und schon gibt's einen kleinen Imbiß,
während die Maschine schon fast die Alpen erreicht hat. Jetzt können
wir auch einige Videoaufnahmen machen, die während des Starts aus Sicherheitsgründen
leider nicht erlaubt waren. Unter uns ziehen die verschneiten Alpengipfel
vorbei, während wir uns mit dem Imbiß beschäftigen. Und dann erscheint
auch schon rechter Hand das Mittelmeer; unter uns liegt schon der Apennin;
irgendwo dort unten befinden sich "unsere" Bergketten; vom Monte Cucco
bis zum Monte Vettore.
Leider verhindert die große Flughöhe als auch ein Dunstfilter über der
vorbeiziehenden Landschaft nähere Einblicke in die italienische Landschaft.
Dafür setzt bereits langsam aber sicher die Abenddämmerung ein. Als
wir übers Meer hinaus nach Sizilien schwenken, liegt das Land unter
uns bereits schon fast im Dunklen. Beim Landeanflug auf Catania ist
es schon Nacht; so bekommen wir zwar noch interessante Lichtereindrücke
mit, aber leider nichts vom Etna (das ist die italienische Schreibweise
vom Ätna). Schon huschen neben uns die Scheinwerfer der Landebahn vorbei;
ein kurzes Hoppeln, und die Maschine hat sicher aufgesetzt und rollt
zu ihrer Parkposition. Wir verlassen das Flugzeug mit steifen Beinen
und folgen den anderen Passagieren bis zum Gepäckband, was hoffentlich
bald unsere Taschen ausspucken wird. Jan und Martin begeben sich derweil
zurück zum Flugfeld; vorbei an einigen Angestellten, die sie aufzuhalten
versuchen, und warten dort auf die Ankunft der Räder. Und da kommen
sie auch schon: jeweils zu dritt übereinander auf einem Karren; gekrönt
von einem Kinderwagen obenauf. So können sie die Räder selbst herunterheben
und so schlimmeres Unheil beim Abladen vermeiden. Der bereitstehende
Gabelstapler hat somit keine Chance.
Die Räder werden in die Eingangshalle geschoben und zwischen den auf
ihr Gepäck wartenden Passagieren aufgebockt; dann erscheinen nach und
nach die dreißig Taschen und Ortliebsäcke und werden zu den Rädern gebracht
und angehängt. Einige Leute fragen uns nach unseren Plänen und bewundern
sie dementsprechend. Tja, ein normaler Touristenbesuch auf Sizilien
scheint doch eher anders auszusehen.
Jeder bemüht sich jetzt um seine Pedalen; die Lenker müssen wieder in
die richtige Position gebracht werden; zuletzt die Spiegel noch angeschraubt
werden. Und dann die Hiobsnachricht: an Svenjas Rad ist die Schaltung
beim Transport beschädigt worden! Der Schaltzug ist gequetscht und geknickt;
keine Chance, ihn mit unserem Werkzeug wieder hinzukriegen. Jetzt ist
guter Rat teuer! Mit dieser Schaltung werden wir heute nicht mehr weit
kommen; morgen ist Sonntag und damit auch keinerlei Aussicht, das Rad
hier in Catania reparieren zu lassen. Svenja kann zwar noch zwischen
zwei Gängen wechseln, aber das reicht natürlich nicht für eine Sizilienumrundung!
Dennoch wollen wir heute wenigstens noch ein paar Kilometer aus der
Stadt heraus - bei einer knappen halben Million an Einwohnern wird sich
hier kein Freicamperplätzchen finden.
Zumindest wollen wir aber noch amtlich feststellen lassen, daß ein Transportschaden
vorliegt! Dafür soll AeroLloyd hinterher geradestehen - schließlich
haben wir 300 DM zusätzlich für den Radtransport blechen müssen. Ein
Aufsichtsbeamter, der unser Gefluche mitbekommen hat, bringt uns zur
richtigen Stelle. Hier wird der Schaden minutiös aufgenommen; wir erhalten
eine Durchschrift und können endlich hinaus in die warme Nacht starten.
Es ist inzwischen gegen 21 Uhr; vor dem Flughafengebäude ist alles wie
ausgestorben, und wir müssen uns erst einmal einen Weg aus der Großstadt
hinaussuchen. Ein einsamer Passant weist uns schließlich den richtigen
Weg, leider in so schnell fließendem italienisch, daß wir mit unseren
Sprachkenntnissen nur mühsam folgen können. Na ja, "sempre dritto",
also immer geradeaus, ist ja wohl nicht zu verfehlen. Und nach einiger
Zeit haben wir die SS 147 mit der Ausschilderung nach Gela, unserem
ersten "Grobziel" an der Südküste, erreicht. Und bei der Ausfahrt aus
dem Stadtgebiet finden wir doch tatsächlich noch so eine Mischung aus
Alimentari und Bar, in der wir uns noch gegen 22 Uhr mit Brot und Getränken
eindecken können. Für Svenja ist jede kleine Steigung mit dem schweren
Gepäck natürlich eine Strapaze; sie hält aber tapfer durch, weil jedem
klar ist, daß wir hier noch nicht übernachten können.
Plötzlich eine Polizeistreife mit Maschinenpistolen am Straßenrand.
Wir halten und erklären unsere Notlage und fragen, wo man denn hier
frei (!) campen könne. Und siehe da, wir erhalten gute Ratschläge: in
ca. 10 Kilometern Entfernung soll eine amerikanische Militärbasis sein;
da sollen wir auf dem Rasen vor der Wache zelten; dort würde uns sicher
niemand belästigen. Und noch weiter weg soll eine Art Scout-Station
sein. Martin muß den beiden interessierten Polizisten die ganze vorgesehene
Route mit Hilfe der Karte erklären. Wir bedanken uns, fahren weiter
und erreichen nach kurzer Zeit plötzlich eine Art Autobahndreieck, in
dem wir ein recht flaches und grasbewachsenes Fleckchen finden. Hier
gibt es nun keine langen Diskussionen mehr! Wir warten jeweils am Straßenrand,
bis kein Fahrzeug zu sehen ist und hieven dann die Räder über die Leitplanke.
Nach wenigen Minuten sind wir im Gebüsch verschwunden!
Der Platz ist zwar wegen der auf allen Seiten vorbeirauschenden Autos
nicht gerade leise, dafür aber extrem einsam gelegen und dadurch sicher!
Inzwischen hat sich ein strahlender Sternenhimmel über uns entfaltet;
es ist warm und wir beschließen, ohne Zelt zu schlafen. Die Mädchen
haben es etwas einfacher; sie können nur das Innenzelt ihres Salewa
Sierra Comfort aufbauen. Bald sind die Schlafsäcke und Isomatten ausgerollt;
zum Schutz gegen den Unterboden legen wir anderen uns auf die Bodenplanen
der Zelte. Ein letztes Moretti und wir schlafen bald ein nach all den
Aufregungen des Tages. Bis wir wenige Minuten später hochfahren, als
im Tiefflug mit heller Scheinwerferbeleuchtung eine Frachtmaschine über
uns hinwegdonnert: dumm gelaufen - wir liegen mitten in der Einflugschneise
vom Flughafen Catania. Aber auch an die in wechselnden Abständen über
uns hinwegrauschenden Nachtflieger kann man sich gewöhnen. Mit letzten
Blicken auf den über uns funkelnden Sternenhimmel schlafen wir ein.
Sonntag, 29.3.98, 2. Tag
So haben wir uns Sizilien vorgestellt! Wir werden von der Morgensonne
geweckt; der Himmel ist strahlendblau und schon jetzt, am frühen Morgen,
herrschen angenehme Temperaturen. Wir bleiben noch in den Schlafsäcken
liegen und genießen den Sonntagmorgen; gleichzeitig trocknen die Schafsäcke
außen ab - der Tauniederschlag nachts war doch recht heftig. Bei der
guten Isolation ist aber nichts zu uns durchgedrungen.
Aufs Frühstück verzichten wir; es gibt nur einen heißen Cappuccino.
Wir hoffen, irgendwo im Laufe des Tages frisches Brot zu bekommen. Die
Taschen sind schnell wieder gepackt; Zelte brauchen wir ja an diesem
Morgen noch nicht abbauen. Als wir hinunter zur Leitplanke schieben,
sausen dort immer wieder Radfahrer in bunten Trikots vorbei; heute scheint
hier so eine Art Rennen zu laufen. Kurz darauf haben wir uns dazugesellt
und strampeln mit frischer Kraft auf der SS 417 nach Südosten; in Richtung
Caltagirone und Gela. Unsere Fahrt währt aber nicht lange, da wir beim
Rückwärtsblicken plötzlich den Etna in seiner ganzen Größe erblicken.
Das muß natürlich erst einmal ausgiebig gefilmt und fotografiert werden.
Neben Gruppenaufnahmen vor der beeindruckenden Kulisse des über 3300
m hohen Vulkans werden auch von jedem Einzelfotos mit dem Etna im Hintergrund
gemacht. Gut zu sehen ist die Rauchfahne, die vom Gipfel nach Südwesten
zieht. Vielleicht haben wir ja Glück, und der Bursche bricht noch während
unseres Aufenthaltes auf der Insel ein wenig aus. Jan hat uns vorher
Zeitungsberichte gezeigt, die diese Möglichkeit in den nächsten Wochen
in Erwägung ziehen.
Nach kurzer Zeit gelangen wir zu einer Tankstelle, der auch ein Alimentari
zugeordnet ist. Und tatsächlich - hier können wir uns mit frischen Lebensmitteln
versorgen: Brot und Rotwein. Das Brot ist als Ring gebacken und innen
drin ganz gelb; schmeckt aber frisch und wirklich gut. Der Rotwein wird
direkt von einer 50-Liter-Flasche abgefüllt; diese Gelegenheit ist natürlich
günstig, um unsere "Wasser"-Flaschen aufzufüllen.
Dann sitzen wir draußen vor der Tankstelle und frühstücken in aller
Ruhe. Zum Brot gibt es unsere deutsche Wurst; dazu als Nachtisch jede
Menge Orangen, die uns ein Sizilianer spontan schenkt. Dies kommt für
uns zuerst ein wenig überraschend, in den kommenden Tagen werden wir
aber immer wieder so oft Orangen geschenkt bekommen, bis wir sie nicht
mehr sehen können. Eines wird uns aber schon an diesem Morgen ganz deutlich
bewußt: je einfacher die Menschen hier sind, desto gastfreundlicher
und herzlicher begegnen sie uns. Immer wieder kommen Sizilianer auf
uns zu, fragen nach unseren Plänen, wohin wir fahren wollen, woher wir
kommen. Oft geschieht das in perfektem Deutsch; wenn nicht, wurschteln
wir uns mit unserem immer flüssiger werdenden Italienisch durch. Und
von Tag zu Tag haben wir mehr Vokabeln drauf; insbesondere was Radfahren
und unsere weitere Tourplanung betrifft ("noi,...ähh,..., gruppo tedesci,
... äh,...Giro Sicilia, Catania Caltagirone - Gela - Agrigento - Marsala
- Trapani - Gibellina - Palermo - Etna) Die Sizilianer zeigen sich davon
dann auch meist beeindruckt (und schon haben wir wieder eine Tasche
mit Apfelsinen...)
Während der Pause versuchen wir auch, Svenjas Fahrrad ein wenig zu reparieren;
der Schaltzug läßt aber nur wenige Gänge zu. Morgen, in Caltagirone,
werden wir hoffentlich eine Werkstatt finden. Einige der Rennfahrer
machen auch an der Tankstelle Station und versuchen sich ebenfalls an
der Notreparatur. Und jetzt ist es auch an der Zeit, kurze Hosen anzuziehen.
Nun ja, die weitere Strecke scheint - laut Karte - ziemlich eben zu
sein; das müßte auch mit wenigen Gängen einigermaßen zu schaffen sein.
Und so fahren wir nach dem ausgiebigen Frühstück weiter durch den sonnendurchfluteten
Tag; genießen die für unsere Regionen im März doch ungewöhnliche Wärme
auf dem Körper. Nach einiger Zeit in T-Shirts fahrend, lassen sich die
Herren sogar dazu hinreißen, ein, zwei Stunden oben ohne zu fahren;
selbstverständlich mit Sunblocker gut eingecremt.
Hinter uns immer noch der leicht vor sich hinrauchende Etna; über uns
blauer Himmel und ein Stern, der zur Mittagszeit hin doch immer stärker
brennt; vor uns das flimmernde Asphaltband der Landstraße. Linker Hand
ist inzwischen das Militärgelände aufgetaucht; es handelt sich um eine
amerikanische Air-Base, von der immer wieder große Transportmaschinen
starten, eine Runde über den Platz ziehen und dann wieder zur Landung
ansetzen. Die armen Kerle müssen also auch am Sonntag trainieren.
An einer weiteren Tankstelle holen wir uns ein erstes Eis; ein freundlicher
Sizilianer spricht uns auf Deutsch an und zeigt uns die heutige Zeitung
mit einem Bericht über den nächtlichen Ausbruch des Etnas. Wir scheinen
gerade zur richtigen Zeit gekommen zu sein. Nach unserer Fahrtplanung
wollen wir ja in der letzten Woche wieder am Etna sein und dann auch
hinauf; zumindest so weit wie möglich.
Inzwischen haben wir vor allem Kopf und Ohren schon gut gegen die Sonne
geschützt; Sizilien verspricht heiß zu werden! Aber das haben wir ja
eigentlich auch so erwartet. Der weitere Tag ist geprägt durch die meist
schnurgerade verlaufende Straße und die regelmäßigen Pausen an den Raststätten.
Hier ist immer was los, und wir werden überall ausgiebig gemustert.
Caltagirone werden wir natürlich heute noch nicht erreichen; wir suchen
daher einen Platz neben der Straße für die erste Zeltübernachtung. Gegenüber
einem Bauernhaus werden wir fündig; hier sind weite Artischockenfelder;
beim Haus können wir bestimmt Wasser bekommen.
Angst vor dem wilden Campen haben wir nicht; dafür sind wir schon oft
genug in Italien gewesen. Solange wir keine Abfälle hinterlassen und
kein offenes Feuer anzünden, hat von der Landbevölkerung niemand etwas
gegen eine Übernachtung einer kleinen Radreisegruppe einzuwenden. Während
wir also unsere beiden Zelte auf einem Feldweg hochziehen - das Sierra
Comfort für die beiden Mädchen und das Keron von Hilleberg für die anderen
Vier, geht Marianne mit den Flaschen hinüber zum Bauernhof. Als sie
zurückkommt, hat sie nicht nur ausreichend Trinkwasser dabei, sondern
auch die inzwischen fast schon obligatorische Plastiktüte mit Orangen.
Für heute ist unser Vitaminbedarf allerdings schon gedeckt; wir müssen
die zusätzlichen Orangen also an alle zum weiteren Transport aufteilen.
Nach dem erstmalig gekochten Abendessen und einem abendlichen Schlummertrunk,
bestehend aus Whisky und Cola, geht es dann müde in die Schlafsäcke.
Im Hintergrund ist immer noch der Etna zu sehen, obwohl wir in unserem
Reisetagebuch für die Statistik folgende Werte notieren:
Tageswerte: 39,6 Kilometer; 3:07 Stunden im Sattel; Durchschnitt 12,68
Km/h.
Montag, 30.3.98, 3. Tag
Mariannes Geburtstag! Gefeiert werden soll aber erst in Caltagirone
- auf diese Stadt ist Marianne besonders gespannt, weil darüber viel
im Reiseführer steht. Caltagirone - schon der Name klingt aufregend!
Hier soll das Zentrum der sizilianischen Keramikindustrie sein, und
hier gibt es auch die berühmte "Scala"; eine große Treppe in der Altstadt,
die vollständig mit Keramikkacheln verkleidet ist. Und auf dieser Treppe
wollen wir Marianne im Laufe des Tages stilvoll gratulieren.
Wir stehen relativ spät auf; so gegen acht Uhr, und befinden uns mitten
in der Artischockenernte! So ab sieben Uhr sind jede Menge Autos an
unserem Feldweg vorbeigekommen, und überall auf den Feldern ringsum
sind Arbeiter mit dem Ernten der Artischocken beschäftigt. Das stört
uns aber nicht weiter - wir bauen in Ruhe alles ab und beladen unsere
Räder. Wieder ein sonniger Morgen mit bereits angenehm warmen Temperaturen.
Wir verabschieden uns am Bauernhof und können dort auch gleich unsere
Mülltüte deponieren.
Dann der erste Schock des Tages: die vor uns am Hang liegende Stadt,
die wir gestern abend noch als Caltagirone und damit unser heutiges
Frühstücksziel identifiziert haben, kann bei genauer Betrachtung unserer
Karte noch gar nicht Caltagirone sein! Es müßte sich um das kleine Städtchen
mit dem ebenfalls klangvollen Namen "Mineo" handeln. Vielleicht ist
es aber auch "Grammichele"? Egal - Caltagirone ist es jedenfalls nicht!
Das bringt nun eine gute und eine schlechte Erkenntnis: gut ist es in
so weit, als diese beiden Ortschaften laut Karte etwas höher liegen
als unser Ziel Caltagirone; schlecht allerdings, daß wir jetzt vor dem
Frühstück noch einige Kilometer zusätzlich fahren müssen.
Wir legen auf der Karte die weitere Reiseroute fest und biegen von der
Hauptstraße ab. Es rollt mal wieder recht gut - das liegt vor allem
daran, daß wir zunächst das Tal des "Fiume Caltagirone dei Margi" überqueren
müssen. Dieses Flüßchen war gestern den ganzen Tag über unser Begleiter
(ohne das wir es wußten) und war auch für die flache Straßenführung
verantwortlich. Nun beschert es uns zunächst eine locker rollende Abfahrt;
am Gegenhang dann leider allerdings auch wieder einen leichten Anstieg.
Die ersten 5 Kilometer sind geschafft; jetzt fahren wir auf der 385
parallel zur SS 417 auf Caltagirone zu, das jetzt vor uns auf einer
Bergkuppe erscheint. Dieser Abzweig ist erforderlich, da die Hauptstraße
um Caltagirone herumführt; vermutlich, um dem Durchgangsverkehr den
unnötigen Anstieg auf 500 Höhenmeter zu ersparen. Uns bleibt dieser
Anstieg natürlich nicht erspart - dort oben liegt die Scala; vor allem
aber das Frühstück!! Leider sind es laut Karte noch weitere 15 Kilometer,
bis die Straße kurz vor dem Ort plötzlich stark kurvig erscheint. Zusammen
mit den drei einzelnen Pfeilsymbolen auf der Karte wissen wir aus leidvoller
Sardinienerfahrung, was das bedeutet: Steigung mit 4 - 7%. Wir hoffen
auf 4% - und ändern können wir es eh nicht - zur Not aber absteigen
und schieben...
Wir stellen unseren Yogi (= Höhenmesser) auf die exakt angegebenen 185
m ein und fahren dem Anstieg entgegen. Auf dem letzten geraden Wegstück
überkommt uns dann aber doch mächtig der Hunger; kein Wunder, ist es
inzwischen doch schon fast ein Uhr! Wir machen also Pause am Straßenrand;
umgeben von Orangenhainen. Und so gibt es Apfelsinen, frisch gepflückt,
als erstes "Frühstück". Wir beginnen diese an sich ja doch hier recht
süß und lecker schmeckenden Früchte langsam zu hassen... Christoph schenkt
seiner Mutter hier zum Geburtstag Süßigkeiten, die er bislang in der
Satteltasche mittransportiert hat: Schokostäbchen. Und womit sind sie
gefüllt: mit Orangengeschmack!
Diese Stäbchen bringen dann wohl die nötige Kraft, und wir machen uns
in einer lang auseinandergestreckten Gruppe an den Anstieg; jeder mit
individuellem Tempo. Hier muß sich besonders Svenja mit ihren zwei Gängen
plagen. Die sizilianischen Straßenbauer geben uns freundlicherweise
Hinweise: jede Serpentinenkurve haben sie mit einem Schild gekennzeichnet:
1. Tornante; 2. Tornante, usw. Marianne fährt am Schluß, und Martin,
der gerade eine Tornante umrundet hat und oberhalb eine Rast eingelegt
hat, bekommt aus einem vorbeifahrenden Auto heraus in bestem Deutsch
den Rat: "Warten Sie auf das Fräulein!" Was er dann auch tut.
Die anderen warten inzwischen ein Stück oberhalb und ruhen sich auf
der Begrenzungsmauer aus. Auf der anderen Hangseite ist nun das Ziel
Caltagirone deutlich zu erkennen - leider eine Menge höher gelegen.
Hier haben wir also die auf der Karte angekündigte Steigung. Da der
Hunger nun aber langsam enorme Ausmaße annimmt, schwingen wir uns bald
wieder in den Sattel und quälen uns weiter die kurvige Bergstrecke hinauf.
Eine gute halbe Stunde später ist es geschafft! An einer Kreuzung erkundigen
wir uns bei einem Polizisten nach einem geöffneten Alimentari; vor allem
aber nach einer Reparaturwerkstatt für Svenjas Fahrrad. Wegen der doch
etwas größeren Verständigungsschwierigkeiten malt uns der nette Polizist
dafür eine Skizze auf. Im Alimentari versorgen wir uns mit dem Notwendigen
und lassen uns an einer Kreuzung auf den dort wie gerufen stehenden
Parkbänken nieder. Und während bereits die Schulbusse ihre Fracht nach
getaner Arbeit wieder heimwärts befördern (wir bieten den Schülern hinter
den Busfenstern eine kostenlose Abwechslung zum grauen Schul-Einerlei),
lassen wir uns so gegen 14 Uhr das "Frühstück" schmecken.
Als nächstes steht nun die Reparatur von Svenjas Fahrrad an. Die wohlverwahrte
Skizze ist nun allerdings etwas mehrdeutig; Jan und Martin fahren daher
schon mal alleine los, um die Lage zu erkunden. Auch innerhalb von Caltagirone
ist es dummerweise stark hügelig - man kommt dabei ganz schön ins Schwitzen.
Aber schließlich ist die "Reparazione" gefunden und der Rest der Gruppe
wird herangelotst. Pech nur, daß zur Zeit noch geschlossen ist. Unser
geduldiges Warten wird schließlich belohnt; der Laden wir geöffnet -
nun fehlt allerdings noch der dazu passende Mechaniker! Wieder heißt
es warten, bis gegen 16 Uhr endlich der Mechaniker eintrifft, den Schaden
begutachtet und dann mit dem Rad irgendwo verschwindet. Wieder stehen
wir da und können das Alltagsleben in der engen Straße mit Muße betrachten.
Und gegen 17 Uhr ist es dann soweit: die Schaltung ist wieder repariert;
frisch geölt - und für die gesamte Arbeit sollen wir nur 5 Mark bezahlen!
Natürlich geben wir ihm 10000 LIT, bedanken uns artig und können nun
endlich zur berühmten Treppe von Caltagirone, der "Scala" weiterfahren
(leider mal wieder bergauf). Diese "Scala" spiegelt die wichtigste Tradition
der Stadt wieder: die Töpferei. Unterwegs kommen wir schon ständig an
Keramikgeschäften und -werkstätten vorbei; das häufigste Motiv ist eine
Art Sonne, als Gesicht auf Tellern in jeder Größe dargestellt (bei Marianne
und Martin kann man jetzt so etwas in der Küche an der Wand bewundern).
Die "Scala" ist eine Treppe, die sich über 142 Stufen zur Kirche Santa
Maria del Monte hinaufzieht, und die seit 1954 mit unterschiedlich designten
Keramikkacheln dekoriert ist. Wir parken die Räder für ein Erinnerungsfoto
vor der Treppe; je nach Konstitution steigen wir dann bis nach oben
oder begnügen uns mit dem Blick hinauf....
Und jetzt ist natürlich auch die Zeit für Martins Geschenk an Marianne
gekommen! In Anlehnung an das Spiel mit dem "Zonggg" gilt es nun für
Marianne, zunächst einige Rätselfragen zu lösen und sich dann für einzelne
Briefumschläge (=Tore) zu entscheiden. Klar, daß das Ergebnis schon
feststeht: als Geburtstagsgeschenk gibt es eine 5-tägige Reise mit dem
Thalys im Juni nach Paris. Klar auch, daß sich Marianne über diese Überraschung
freut. Und erst viel später, als wir wieder zurück in Deutschland sind,
erfährt Martin, daß Marianne von diesem Geschenk schon alles wußte,
weil sie per Zufall vorher schon auf die zu Hause zwischen alten Akten
versteckte Buchungsbestätigung des Hotels gestoßen war.
Danach fahren/schieben wir langsam durch den Ort; besuchen noch einen
Supermercato und füllen die Taschen mit Trinkbarem (samt Kostprobe).
Dabei werden wir immer wieder von den Einheimischen angesprochen, teilweise
sogar auf Deutsch. Wir erzählen von unseren weiteren Reiseplänen und
ernten Hochachtung. Nach einem letzten Foto geht es steil bergab hinunter
zur unten um Caltagirone herumziehenden Hauptstraße in Richtung Gela.
Auf der Hauptstrecke dann wieder der nächste Anstieg, dazu setzt bereits
die Dämmerung ein. Uns langt es für heute; wir fragen an einem Haus
nach Trinkwasser und lassen uns nicht weit entfernt bei einer Ruine
für die Nacht nieder. Die Zelte sind schnell aufgeschlagen und bald
kocht das Abendessen auf dem Brenner. Wettermäßig hat sich die Sache
nicht allzu erfreulich entwickelt: es ist kalt und diesig geworden.
Hoffentlich setzt sich das nicht für die nächsten Tage fest!
Tageswerte: 40 Tageskilometer; Rest verlorengegangen
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