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Per Rad über die Alpen im Sommer 2006

Reisetagebuch, Teil 1

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Samstag, 1.7.2006

Lange haben wir auf diesen Tag gewartet; teilweise haben wir auch schon mal hinsichtlich der Kondition etwas trainiert – und jetzt ist es so weit: wir haben gerade die Jungpfadfinder und die Gruppe der Erwachsenen im Hauptbahnhof von Florenz in den Nachtzug nach Deutschland gesetzt und sind ab jetzt nur noch für uns selbst verantwortlich. Hinter uns liegen bereits acht Tage Umbrien; mit einer kombinierten Gruppe aus Jungpfadfindern und Erwachsenen.

Wir, das sind in diesem Jahr Marianne und Martin, dazu Christian und Florian. Zu Viert wollen wir ab Montag per Rad über die Alpen zurück nach Deutschland.

Die Idee dazu stammt ursprünglich von Martin, der mit dieser Alpenüberquerung den Einstieg in seinen Teilzeit-Job würdig begehen will. Die Routenplanung war nach einem Blick auf die Landkarte klar: es kommt eigentlich nur der Brenner als niedrigster Paß in Frage. Internet-Berichte anderer Tourenradler zeigen aber, daß da im Sommer verkehrsmäßig wohl viel los ist; sowohl, was die Autos betrifft aber auch andere Radreisende.

So sind wir ziemlich bald auf die Alternativroute durch das Vinschgau und den Reschenpaß gekommen; das ist zwar länger und auch etwas höher; müßte aber in zwei Wochen gut zu machen sein.

Dieser Zeitrahmen ist auch ziemlich schnell unter uns Vieren abgesprochen; auch das Ende der Tour. Es soll am Freitagabend, 14. Juli, in Brannenburg, gleich hinter der deutsch-österreichischen Grenze sein (bis dahin sollen es laut Routenplaner etwa 480 Kilometer sein). Dort eine Übernachtung im Gasthof; danach zwei Tage weiter mit einem 30-Euro-Bahnticket quer durch Deutschland nach Hause; mit einer Zwischenübernachtung im Maingebiet.

Als Startpunkt haben wir Bardolino am Gardasee gewählt – schon allein deshalb, weil sich der Name schon mal gut anhört.

Im Moment sind noch Peter und Carsten mit dabei; sie fahren unseren Begleit-Transit nach Hause und werden uns noch bis Bardolino begleiten. Ab dort kommen dann auch die Fahrräder aus dem Hänger zum Einsatz.

So weit ist es jetzt aber noch nicht; wir übernachten noch auf dem Campingplatz an der Piazzale Michelangelo (der Einfachheit halber unter freiem Himmel) und können noch life ein WM-Spiel auf einer Großbildleinwand miterleben.




Sonntag, 2.7.2006

Zu Packen gibt es nicht viel; wir gönnen uns noch ein Frühstück in der Bar des Campingplatzes und fahren dann bei hochsommerlichen Temperaturen zunächst durch den Apennin und dann durch die Tiefebene am Po. Mittags erreichen wir den Gardasee; haben allerdings ein wenig Orientierungsprobleme, ehe wir endlich die rechtsseitige Straße am Ufer des Gardasees erreichen. Und schon bald sind wir in Bardolino angekommen. Mein Gott, hier herrscht blanker Tourismus!! Wo sind wir denn hier reingeraten?

Auf dem Camping Europa hatten wir uns vorangemeldet; es gibt auch keine Probleme, da noch genügend Stellplätze frei sind. Wir rangieren den Transit und den Hänger an den Rand und holen dann noch ein letztes Mal die Gasflasche und den großen Brenner raus: Cevapcici und dergleichen bis zum Abwinken. Dazu ein kaltes Bier aus dem Camping-Shop. Leider hat der benachbarte Supermarkt ab mittags geschlossen – so wird es wohl nix mit einem Gläschen Bardolino. Na, egal, wir haben vorausschauend noch zwei Kistchen von Francos „rosso“ dabei. Das Problem ist dabei halt nur die Kühlung. Wir helfen uns mit kaltem Wasser; dann erbarmen sich zwei Nachbarn und legen zwei Flaschen in ihren Kühlschrank im Wohnmobil. Mit solch einem Komfort werden wir uns in den nächsten Tagen nicht belasten müssen...



Nach dem Essen wird es Ernst: die Fahrräder kommen vom Hänger. Dazu müssen erst einmal etliche Schlafsäcke und Isomatten der Jungpfadfinder entladen werden. Und dann beginnt die Montage der Räder. Dabei erweist sich Carsten als perfekter Mechaniker, von dem wir alle eine Menge Tips lernen.

Die Freude ist groß, als alle vier Räder schließlich okay sind und die ersten Probefahrten keine Probleme mit Schaltungen oder Bremsen zeigen. Marianne und Martin ziehen noch schnell ihr Außenzelt hoch; die anderen verzichten zunächst darauf – bis ein Blick auf den nachmittäglichen Himmel zeigt, daß man durchaus mit einem Gewitter rechnen kann. So steht auch bald das Dovrefjell von Christian und Florian; auch hier nur das Außenzelt. Sie haben sich für dieses doch schon sehr in die Jahre gekommene Helsportzelt entschieden und auf eins der ganz neuen Helsportzelte verzichtet; Marianne und Martin haben natürlich ihr Isfjell dabei.

Mutige wagen sich dann ins warme Wasser des Sees; die anderen sitzen an der Promenade und genießen das dolce far niente. Aber nur bis 19 Uhr – da sitzen wir bereits im Ristorante des Campingplatzes und können bei einer leckeren Pizza das heutige Formel-1-Rennen live am Fernseher mitverfolgen. Schumi und Massa noch dazu auf der Startposition 1 und 2; da kommt nicht nur bei den anwesenden Deutschen Freude auf. Martin hat zwar nicht seine Fahne dabei; dafür aber einen neu erworbenen Ferrari-Schlüsselanhänger. Und so kommt es zum lang ersehnten roten Doppelsieg. Weiter so!



Florian hat sich derweil voll auf das von Martin bestellte scharfe Öl konzentriert und träufelt davon Unmengen auf seine Brote. Abends dann noch ein gemütlicher Plausch auf dem Landungssteg; vier von uns schlafen dort dann sogar und müssen mitten in der Nacht einem Wachdienst kurz nachweisen, daß sie Gäste des Campingplatzes sind.... Mit dem Gedanken an den morgigen Tourstart schlafen wir ein.


Montag, 3.7.2006, 1. Tag

Der Tag beginnt früh. Als die Sonne so gegen sieben über den Berg kommt, sind wir alle schon munter, haben geduscht und sind jetzt mit einer schwierigen Sache beschäftigt: was nehmen wir an Ausrüstung mit auf die Tour; was soll im Transit mit nach Hause? Damit ist jeder der vier Radfahrer intensiv beschäftigt. Zuletzt wird noch die Verpflegung verteilt. Hier setzen uns die Taschenkapazitäten aber bald Grenzen. Und wir fahren ja auch durch Mitteleuropa und sind nicht in der norwegischen Einöde unterwegs; Geschäfte wird es unterwegs genug geben.

Um neun Uhr ist es dann so weit. Nach einem letzten Gruppenfoto verabschieden wir uns von Carsten und Peter; die wollen heute Abend schon in Wenholthausen sein. Was die beiden noch nicht wissen: in knapp drei Stunden werden sie am Brenner der österreichischen Polizei in die Hände fallen und eine „Organstrafverfügung“ kassieren. Früher gab es ja das Raubrittertum .... Peter wird sicher auch an die Worte von Klaus und die „Schluchten“ der Österreicher (und was dort ihre Lieblingsbeschäftigung ist...) gedacht haben.

Wir dagegen sind nun, bei noch angenehmen Temperaturen (so um die 25 Grad) auf der „Strada Statale Gardesana Orientale“ unterwegs; weniger prosaisch auch als SS 249 bekannt. Sie wird unser Begleiter in den nächsten Stunden sein.

Nach kurzer Zeit passieren wir den Ort „Garda“ und umrunden dann den vorspringenden Landzipfel, ehe wir nach knapp zehn Fahrtkilometern den Ort mit dem klangvollen Namen „Torri del Benaco“ erreichen. Zeit für`s Frühstück! In einem kleinen Alimentari an der Hauptstraße decken wir uns mit dem Notwendigen ein und ziehen uns damit an die Seepromenade zurück. Hier wird erst einmal in aller Ruhe gefrühstückt. Dabei teilen wir (zumindest das Brot) brüderlich mit einigen Spatzen.

Da rings um uns herum reges Markttreiben herrscht, schauen wir uns das natürlich etwas genauer an. Wir schieben unsere Räder durch den dichten Strom der Einheimischen und Touristen; Florian leistet sich eine passende Sonnenbrille zum Fahrradhelm, Martin einen neuen Geldbeutel.

Und schon sind wir wieder unterwegs; wir wollen die immer noch erträgliche Temperatur und vor allem den noch reichlich vorhandenen Bergschatten nutzen, um möglichst weit zu kommen, ehe es wirklich richtig heiß wird. Denn das kann man jetzt schon absehen: es wird mal wieder ein sehr heißer Tag werden!



In Brenzone gönnen wir uns noch eine kleine Eis-Pause, dann fahren wir noch bis kurz hinter Malcesine und suchen uns dort neben der Straße ein schattiges Plätzchen, um so ein bis zwei Stunden mittägliche Siesta zu machen.

Von unserem Ruheplatz oberhalb des Strandes können wir zuschauen, wie sich Leute mit Begeisterung und einem „Adventure-Kite“ übers Wasser ziehen lassen; ähnlich wie beim surfen. Florian experimentiert derweil mit seinem Fotoapparat herum.

Die letzten 15 Kilometer bis Torbole verlaufen genau so eben, wie schon der bisherige Streckenverlauf. Am späten Nachmittag erreichen wir diesen Ferienort am Ende des Gardasees. Vor uns türmen sich schon seit längerer Zeit unübersehbar steile Berge auf, die uns schon mal einen Vorgeschmack geben, was uns in den nächsten Tagen noch so alles erwarten wird.

Jetzt heißt es zunächst einmal, den im Internet herausgesuchten Campingplatz „Porto“ zu finden. Nach ein wenig Suche finden wir dann am Ortsausgang Richtung Riva ein erstes Hinweisschild. Der Platz scheint ziemlich voll; Marianne und Florian schauen sich zunächst mal um und machen sich auch noch ein Bild vom nächsten Campingplatz, der praktischerweise direkt nebenan liegt. Unser „Porto“ ist aber insofern günstiger, weil sich hier ein kleines Areal befindet, daß nur für Zelte, nicht aber für Wohnwagen bzw. Wohnmobile vorgesehen ist.

Zwischen zwei tschechischen Familien schlagen wir unsere Zelte auf; zumindest Mutter und Tochter unserer rechten Nachbarn scheint es nicht besonders gut zu gehen; sieht so etwas nach Hitzschlag aus. Für uns eine Erinnerung, auch in den nächsten Tagen immer auf ausreichenden Schatten oder Sonnenschutz beim Fahren zu achten und viel Wasser zu trinken.

Am Ende dieser Etappe steht uns nun aber der Sinn nach einem kalten Bier und einer ordentlichen Mahlzeit. So machen wir uns zu Fuß auf, um das Städtchen ein wenig zu erkunden und einzukaufen. Nun, viel sehen wir nicht vom Ort, der natürlich auch fest in Touristenhand ist. Dafür finden wir bald einen COOP, der von außen harmlos wirkt, innen dafür aber mit heftigen Preisen überrascht! Wirklich teuer, dieses Torbole!

Zurück im Camp lassen wir uns auf dem Boden im Kreis vor unseren Zelten nieder und beginnen mit der Zubereitung von Nudeln und Gulasch (aus unseren Fleischkonserven). Da wir dummerweise nur einen Topf mitgenommen haben, müssen wir die Sauce nach Fertigstellung in eine Schale umschütten, ehe wir im Topf dann die Nudeln kochen können. Da das Schälchen volumenmäßig nicht ganz reicht, muß Christians kleiner Futternapf zusätzlich herhalten. Das Ganze zieht sich so fast zwei Stunden hin. Pünktlich zum Essen holt uns dann auch noch ein Gewitter ein und zwingt uns entweder ins Zelt oder unter einen Baum. Bald sind alle im Zelt verschwunden. Die erste Tagesetappe haben wir problemlos geschafft.

Tagesstrecke: Bardolino – Torbole, 50 Km bei einem Schnitt von 16,13 Km/h, 2:51 h im Sattel


Dienstag, 4.7.2006, 2. Tag

Marianne und Martins 5. Hochzeitstag. Beide denken natürlich schon am frühen Morgen dran und sind dementsprechend früh auf. Aber auch die beiden Jungs sind heute schnell. Nach einem Kaffee und der Dusche wird zügig abgebaut. Der Grund liegt auf der Hand: noch möglichst im Schatten und bei „tiefen“ Temperaturen den ersten Paß nehmen.

Wir zahlen den Platz und sind gegen neun unterwegs. Auf ein Frühstück in Torbole verzichten wir – erst einmal Höhenmeter machen! Und diese Höhenmeter sind auch schon gleich sichtbar, als wir den Kreisverkehr in Torbole verlassen: schnurgerade erstreckt sich der Anstieg vor uns; oben sieht man dann auf den einzelnen Serpentinen die Fahrzeuge hin- und herflitzen. Na also, die Alpenüberquerung kann beginnen!



Vorher aber braucht Florian ziemlich lange, um Postkarten und Briefmarken zu besorgen. Marianne und Martin fahren schon mal vor; die Jungs werden sie schon bald einholen. Und so ist es dann auch! Immer wieder mal ein kurzes Verschnaufen am Straßenrand; das Auge hängt am Höhenmesser. Psychologisch eher bedrückend sind die Serpentinen über uns. Stück für Stück fahren wir hinauf; vor Kurven immer mal kurz ein Stop, damit wir nicht innerhalb einer unübersichtlichen Kurve anhalten müssen.

Zum Glück bietet die Strecke aber auch zurück jetzt zum Ausgleich für die Anstrengungen einen guten Ausblick über den Beginn des Gardasees. Der wird immer besser, je höher wir hinaufklettern. Und dann zum Schluß noch eine unerwartete (positive!) Überraschung: die letzte Serpentinenstrecke hoch über uns müssen wir gar nicht mehr ansteuern: mit dem Erreichen des kleinen Örtchens Nago haben wir es urplötzlich geschafft! Nach etwa zwei Kilometern Anstieg haben wir es (denken wir) geschafft!

An der Leitplanke im Schatten sitzend muß jetzt erst einmal viel Wasser her! Wir beobachten den vorbeiflutenden Verkehr; dabei sind auch überraschend viele Mountain-Biker und ab und an auch mal Tourenfahrer wie wir.

Das Frühstück haben wir uns verdient! Und so radeln wir in den Ort hinein und finden auch bald einen kleinen Supermarkt, der uns alles (einschließlich Mortadella) für ein kräftigendes Frühstück liefert. Wir gönnen uns sogar ein Päckchen Butter.

Etwas zurück lassen wir uns unter Bäumen schön schattig in einem Park am Ehrenmal nieder. Nach einiger Zeit schlendert ein älterer Herr ein paar mal an unseren Rädern vorbei und spricht uns schließlich an. 80 Jahre ist er alt, kommt aus Deutschland, war auch Grundschullehrer, und macht hier seit vielen Jahren Ferien. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt und geben ihm am Schluß noch unsere Internet-Adresse. Das sind so die Kontakte, die man quasi am Wegesrand knüpft!



Leider ist es inzwischen ziemlich heiß geworden, als wir uns an den Weiterweg machen. Und dummerweise müssen wir noch ein wenig höher strampeln bis zum „Passo San Giovanni“. Leider müssen wir uns zunächst die Straße auch noch mit vielen Lastwagen teilen. Doch plötzlich taucht neben uns ein asphaltierter Radweg auf. Klar, daß wir darauf einschwenken. Und diese Radwege werden uns bis hinauf zum Reschenpaß begleiten. Auf dem Radweg sind sogar an gefährlichen Stellen Markierungen, die den Radverkehr, insbesondere bei unübersichtlichen Tunneldurchquerungen, regeln. So erreichen wir nach kurzem Anstieg ohne lästigen Autoverkehr mit 287 Metern unseren heutigen Höhepunkt.

Ziemlich steil geht es nun gleich wieder bergab (bis zu 10 Prozent zeigen die Schilder) in Richtung Loppio und weiter nach Mori; immer parallel zur SS 240, der „Strada Statale di Loppio e Val di Ledro“. Immer tiefer geht es hinunter; da laufen die Räder natürlich fast von allein.

Kurz hinter Mori überqueren wir dann einen breiten Fluß – das kann ja eigentlich nur die Etsch sein, bzw. „Adige“, wie sie hier natürlich heißt. Jetzt müssen wir nur noch den Adige-Radweg finden, der uns weiter bis zum Reschenpaß führen soll.

Er kann sich ja eigentlich nicht weit vom Fluß entfernt befinden. Und so ist es auch: wir biegen an der erstmöglichen Stelle von der Straße ab und finden prompt ein erstes Hinweisschild: „Via Claudia Augusta“. Den Namen haben wir vorher schon bei den Internet-Recherchen gefunden! Ein alter Römerweg, der hoch bis nach Augsburg führt und heute wieder aktuell als Rad- und Wanderweg dient. Leider kein Hinweis auf den Adige-Radweg. Ein vorbeikommender Italiener klärt uns auf: wir können auf der Claudia Augusta bis nach Trento (Trient) und weiter bis Bozen fahren.

Und kurz darauf sind wir endlich auf dem Adige-Weg unterwegs. Der Höhenmesser zeigt ca. 190 Meter; von nun an wird es wohl kontinuierlich bergauf gehen, bis zum Reschenpaß auf über 1500 m Höhe. Aber bis dahin sind es ja noch viele, viele Kilometer.

Und so stellen wir auch bald fest, daß der Radweg, der meist auf dem Damm neben der Adige läuft, so gut wie keine Steigung hat. Kein Problem, trotz der beladenen Räder mit mehr als 20 Km/h voran zu kommen. Dummerweise müssen wir allerdings immer wieder kleine Umwege in Kauf nehmen; sei es wegen Bauarbeiten, oder weil Nebenflüsse überquert werden müssen, deren Brücken natürlich nicht direkt an den Mündungen liegen.

Einige Kilometer später erreichen wir Sacco und damit die Außenbezirke von Rovereto. Es ist inzwischen halb eins durch – wenn wir noch Getränke für die Mittagspause haben wollen, müssen wir uns jetzt schleunigst darum kümmern!

An einer Bar halten wir an und fragen die draußen sitzenden Männer nach einem Alimentari. bedenkliches Kopfschütteln! „Tardi“, spät, heißt es einhellig. Einer der Männer zahlt seine Rechnung, schwingt sich auf sein Rad und bedeutet uns, ihm zu folgen. Anderthalb Kilometer hetzen wir hinter ihm her; mit seinem leichten Rad ist er natürlich ungleich schneller. Er lotst uns immer tiefer in das Straßengewirr von Rovereto hinein; wir queren die Bahn und landen schließlich in einer kleinen Gasse mit vielen Marktständen und einem erfreulicherweise noch geöffneten Supermercato. Wir bedanken uns und wünschen den Italienern viel Glück für das heute Abend anstehende WM-Spiel gegen Deutschland. Er meint aber, die Italiener hätten keine Chance, wären zu schlecht und wir Deutschen die haushohen Favoriten. Das wiederum freut Christian und Florian, haben sie sich doch extra für heute zwei Podolski-T-Shirts gekauft.

Im Laden besorgt Martin dann auch den längst überfälligen Sekt zum Hochzeitstag und Wein aus der Region. Draußen werden die Glasflaschen in unsere Trinkflaschen umgefüllt; das spart unnötiges Gewicht ein. Mit diesen Vorräten machen wir uns wieder auf zum Radweg; müssen dort aber kurz darauf einen langen Umweg fahren, der erneut durch die Außenbezirke von Rovereto führt.



Auf einer schattigen Bank richten wir uns dann gemütlich für die Siesta ein; das Liegen im Gras wird allerdings durch Heerscharen von Ameisen beeinträchtigt, die unsere Gesellschaft gar nicht mögen und schon bald nerven. Immer wieder kommen andere Radfahrer oder auch Läufer vorbei und grüßen – der Adige-Weg scheint ziemlich belebt zu sein.

Wir gönnen uns zwei Stunden Pause und genießen den lauwarmen Asti Cincano, ehe wir uns, immer noch bei brütender Hitze, auf den Weiterweg in Richtung Trento machen. Und so ist es auch diese Hitze, die uns zu schaffen macht (das Thermometer zeigt 32 Grad im Schatten an) und nicht der Verlauf des Radweges.



Gegen 18 Uhr erreichen wir Trento und fragen mehrmals nach, ob es denn hier einen Campingplatz gibt. Die meisten verneinen; einer will uns sieben Kilometer hoch ins Gebirge schicken. Ein Tankwart erklärt Florian, in Neumarkt, weiter nördlich gelegen, gäbe es einen Platz. Das sind aber noch mindestens weitere 20 Kilometer!

Und die wollen wir nicht mehr fahren. So gönnen wir uns ein kaltes Bier in einem Biergarten am Wegesrand und füllen hier vorsichtshalber schon mal alle Flaschen mit Trinkwasser auf. Mehr oder weniger steht der Entschluß fest: ein paar Kilometer aus Trient raus und dann irgendwo auf den Uferwiesen die Zelte aufgebaut. Das Problem ist dabei nur das Fußballspiel – darauf wollen die Jungs natürlich nur im Notfall verzichten. Die Lösung ist einfach: Marianne und Martin werden bei den Zelten bleiben; Christian und Florian können dann abends einige Kilometer mit dem Rad in den nächsten Ort und dort in einer Kneipe das Spiel anschauen.

Schon ist das nächste Örtchen erreicht – an einer Bar fragen wir nach, ob abends um neun Uhr geöffnet wäre – leider nicht, dafür befindet sich aber ein Stück weiter eine Pizzeria. Jetzt müssen wir nur noch am Flußufer einen geeigneten Übernachtungsplatz finden. Eigentlich kein Problem in dieser ländlichen Region. Dann kommt es allerdings doch noch ganz anders! Auf dem Weg durch die Gärten hinunter zum Fluß tauchen Schilder auf: „Agriturismo Val d`Adige“, 150 m! Da wird nicht mehr lange überlegt – nur noch die Kostenfrage muß geklärt werden. Wir rollen die Kieseinfahrt zum Agriturismo hinein. Dort stehen zwei Männer vor der Tür, denen wir auf italienisch unseren Übernachtungswunsch vortragen. Kein Problem – wohl aber der Preis: 2 x 60 Euro für zwei Doppelzimmer. Hm, ist ja viel Geld! So beginnen wir zu handeln und bekommen schließlich ein Dreibettzimmer mit der Möglichkeit, zusätzlich eine Isomatte zu nutzen. Das Ganze für 90 Euro. Zudem mit Frühstück und vor allem: mit Fernseher auf dem Zimmer! Das gibt den Ausschlag: wir bleiben über Nacht hier!



Während wir noch verhandeln, tauchen zwei weitere Radfahrer auf; zwei Frauen aus München, auf dem Weg nach Venedig. Auch die bleiben über Nacht hier. So schnell kann sich ein Agriturismo füllen!

Dieses „Val d`Adige“ ist ein hochmoderner Neubau. Türen und sogar der Strom werden über programmierte Chip-Karten bedient. Wir könnten unten die Küche mitbenutzen; entscheiden uns aber für die Brenner-Variante. Leider wird es nichts mit dem Kochen auf der Veranda – zuviel Wind! Also ab ins Badezimmer. Nudeln aus der Tüte stehen heute auf dem Speiseplan; leider haben wir nur drei Tüten dabei; das gibt gerade mal einen gut gefüllten Teller für jeden. Dazu Wein, den uns der freundliche Hausherr besorgt hat.

Und dann können wir uns in Ruhe dem Fußballspiel widmen und es direkt vom Bett aus genießen. Nur das Ergebnis am Ende schmeckt Christian und Florian nicht. Soweit zu den haushohen Favoriten!

Die Nacht ist heiß; die beiden Jungs bleiben nicht im Zimmer, sondern ziehen mit ihren Isomatten gleich auf den Balkon um.

Tagesstrecke: Torbole-Trient, 55 km, Schnitt 14,03 km/h, 3:57 h im Sattel


Mittwoch, 5.7.2006, 3. Tag

Die Enttäuschung über das verlorene Spiel sitzt bei unseren Jungs noch tief; vielleicht fällt ihnen das Aufstehen daher an diesem Morgen etwas schwer. Marianne und Martin sind schon vor dem Frühstück um acht draußen ein wenig zu Fuß unterwegs und kommen mit unseren beiden Radlerinnen ins Gespräch. Die haben nur sehr wenig Gepäck dabei und machen am Tag so an die 110 Kilometer. Venedig ist auch nur für eine der beiden das Endziel; die zweite Frau will noch weiter, möglichst an der Adria entlang und noch durch die Abruzzen!

Wir genießen das Frühstück, das vor allem aus süßen Sachen besteht, einschließlich selbst gebackenem Apfelkuchen. Danach wird alles verpackt und wir starten nach einem freundlichen Abschied durch unser nettes Gastgeber-Ehepaar in den dritten Fahrttag. Der verspricht mal wieder heißes Wetter. Keine Wolke am Himmel und schon zu dieser frühen Morgenstunde sehr warm.

Auch heute haben wir immer wieder mit Umwegen zu tun; allerdings vorbildlich ausgeschildert! Man spürt, daß es sich um einen Fernradweg handelt, der gut gepflegt wird. Einziger Störfaktor: die Autobahn, an der wir teilweise direkt entlang fahren müssen. Da bekommt man hautnah mit, wieviel LKW-Verkehr auf der Brenner-Route unterwegs ist. Wir vertreiben uns die Zeit und studieren die Speditions-Namen auf den vorbeibrausenden LKW. Spitzenreiter scheint „LKW-Augustin“ zu sein.

Am späten Vormittag erreichen wir Salurn; kaufen dort für ein zweites Frühstück ein und fahren zurück zur Adige. Hier lockt eine Fahrrad-Kneipe zu einem kurzen Umtrunk. Die Bierpreise fallen erfreulicherweise kontinuierlich: in Foligno 4,50 € für ein 0,4 Glas, gestern in Trento 3,80 €; hier jetzt nur noch 3,50 €. Weiter so!

Leider finden wir bei der Weiterfahrt keinerlei schattiges Plätzchen am Radweg; selbst Bänke sind plötzlich Mangelware geworden. Der von Florian erwartete Ort „Sankt Florian“ erweist sich ebenfalls als ungeeignet für die Mittagspause – er besteht nur aus ein paar Häusern entlang der Straße. So steuern wir schließlich das Städtchen Neumarkt an; wirklich sehenswert mit einer kleinen, gut gepflegten Altstadt – nur auch hier weit und breit keine schattigen Bänke.

Notgedrungen bleiben wir in einem Mini-Park im Zentrum und lassen uns dort unter den Bäumen nieder. Wir machen uns über unseren Käse (der inzwischen seine Form etwas verloren hat) und die Salami her, haben dummerweise aber nur lauwarme Getränke zur Verfügung. Genervt werden wir von zwei kleinen Kindern, die im Laufe der Zeit immer dreister werden.

Als um drei plötzlich das bis dahin wie ausgestorben wirkende Örtchen wieder zum Leben erwacht, schnallen wir die Packsäcke auf die Räder, schieben noch einmal durch die Fußgängerzone und nutzen den Brunnen zu einer schnell improvisierten Wasserschlacht.

Vor uns rücken die Berge nun näher zusammen; man kann schon ungefähr erkennen, wo Bozen liegen muß. Das Wetter ändert sich im Laufe des Nachmittages; der Himmel wird bleigrau und verspricht eine Abkühlung. Kurz vor Bozen gelangen wir auf eine Halbinsel; hier fließen Adige und Eisack ein Stück nebeneinander her, ehe sie sich südlich vor Bozen vereinigen.

An einer Weggabelung verläßt uns der Adige-Radweg nach links in Richtung Meran; wir wollen aber heute in Bozen bleiben und müssen mal wieder eine Übernachtungsstelle finden. Eine Gruppe älterer Herren hilft bereitwillig weiter: sie diskutieren ein wenig untereinander, wie wir am besten zum Campingplatz in der Nähe des Hospitals kommen können. Schließlich fährt einer von ihnen mit uns und bringt uns zur richtigen Straße in Richtung Campingplatz. Und zum ersten Mal sehen wir dabei unseren Zielnamen: Reschenstraße. Und weil hier alles zweisprachig ist, lernen wir gleichzeitig den italienischen Namen dafür kennen: Resia.

Wir folgen unserer Wegbeschreibung und erreichen bald den Campingplatz. Sogar mit Schwimmbad! Mit 42 € dafür aber auch nicht ganz billig. Wieder gibt es ein kleines Geviert ausschließlich für Zeltreisende. Einige sind bereits da; andere trudeln mit ihren Rädern noch ein, als wir schon beim Kochen sind. Heute steht Tüten-Linsensuppe auf dem Plan, im Gegensatz zu gestern sogar 5 Tüten – das Ganze verfeinert mit einem guten Stück Speck und mehreren Zwiebeln. Bemerkenswert: heute bleibt etwas übrig! Selbst Christian, der sich sonst der Reste im Topf erbarmt, muß passen. Wieder wird es eine warme Nacht!

Tagesstrecke: Trient - Bozen, 67 Km bei einem Schnitt von 15,89 Km/h, 4:14 h im Sattel


Donnerstag, 6.7.2006, 4. Tag

Den Vormittag wollen wir mit einem Stadtbummel durch Bozen verbringen; vorher allerdings unserem Schwimmbad einen Besuch abstatten. Um 9 Uhr könnten wir preisgünstig mit dem Stadtbus in die Innenstadt fahren; vielleicht können wir die gepackten Räder so lange an der Rezeption stehen lassen.

Diese Pläne müssen wir schon bald ändern: ins Schwimmbad können wir aus Wartungsgründen erst ab acht Uhr; das wird uns dann bis neun zu knapp. Gut, dann bauen wir schon mal ab. Kurz nach acht ein erfrischendes Bad im ansonsten menschenleeren Pool; beim Bezahlen bekommen wir Tips zum Besuch des Ötzi-Museums und kurz darauf noch verbilligte Eintrittsgutscheine.



Schnurgerade geht es nun ins Zentrum von Bozen hinein; an einem „D`piu“ Supermarkt, so einer Art Aldi-Verschnitt, kaufen wir das erste Mal auf der Tour preisgünstig ein. Ein schöner Park im Zentrum reizt als Frühstücksplatz; danach fahren wir in die Altstadt und stehen bald vor dem Ötzi-Museum. Na ja, eigentlich gibt es da drin ja noch mehr – für uns aber steht Ötzi im Vordergrund.

Da wir unsere Räder nicht ohne Aufsicht draußen stehen lassen wollen, erkunden wir das Museum nacheinander in zwei Gruppen. Schon faszinierend, was die alles über Ötzi zusammen getragen haben! Danach schieben wir mit den Rädern durch die quirlige Altstadt und gönnen uns zum Schluß noch ein großes Eis.

Entlang der Eisack geht es jetzt zur gestrigen Weggabelung zurück. Und schon sind wir wieder auf dem Adige-Radweg unterwegs. Aber leider nicht lange, denn aus irgendeinem Grund verpassen wir eine richtige Abzweigung und verfahren uns gründlich! Das wird uns erst klar, als unser Radweg ständig steigt und wir laut Schildern zu einem Bergdorf unterwegs sind, in Richtung Kalterer See! Keinem ist klar, wie uns das passieren konnte! Auf jeden Fall müssen wir zurück ins Tal, denn hier oben fließt die Adige bestimmt nicht vorbei!

Na ja, der richtige Weg ist im Tal dann auch schnell gefunden; zwischen Adige und Bahnlinie geht es zügig durch ausgedehnte Obstplantagen hindurch. Mittags teilen wir uns wieder in zwei Gruppen auf: Christian und Florian fahren ins nächste Dorf, Vilpiano; Marianne und Martin machen dafür lieber Mittagspause im Schatten der Obstbäume. An der nächsten Brücke über die Adige wollen wir uns nach der Pause wieder treffen.

Doch aus diesem Plan wird nicht viel: schon bald hört man in der Ferne ein dumpfes Grollen und schwarze Wolken ziehen heran. Zeit, sich einen wetterfesten Unterschlupf zu suchen. Den finden Martin und Marianne in der Bahnhofsgaststätte; vorher suchen sie aber im Ort noch nach den beiden Jungs, die dann auch bald in der Kneipe eintrudeln. Das Gewitter entlädt sich und kühlt die drückende Luft spürbar ab. Als der Regen vorbei ist, geht es mit frischen Kräften weiter in Richtung Meran.

Einige Kilometer vor Meran hört der Radweg leider auf; zumindest finden wir ihn nicht mehr. Wohl oder übel müssen wir daher auf die stark befahrene Bundesstraße ausweichen. Ein freundlicher Tankwart erklärt uns den Weiterweg; wir halten noch kurz an einem Supermarkt für den abendlichen Einkauf und erreichen dann auch ohne Umwege den Campingplatz.

Auf den ersten Blick macht der nicht den besten Eindruck; das kann aber auch an der trüben Stimmung am Himmel liegen. Dafür bekommen wir hier aber Vorsaison-Preise und sogar 10 Prozent Rabatt, da wir zwei Nächte bleiben wollen. Morgen soll nämlich ein Ruhetag eingelegt werden, den wir zur Erkundung von Meran nutzen wollen.

Auf einer großen Wiese im Herzen des Campingplatzes bauen wir unsere Zelte auf; Nachbarn zeigen uns Stellen, die wir besser meiden sollten, da beim letzten Gewitter (und die scheint es hier häufiger zu geben) alles unter Wasser stand. Sie selbst haben um ihr Zelt herum bereits einen tiefen Graben gezogen...

Dann läuft das gewohnte Abendprogramm ab: Einrichtung der Zelte; Verstauen der vielen Packtaschen und danach geht`s ans Kochen: heute Tortellini mit unserer letzten Fleischkonserve. Später kommen wir mit unseren holländischen Nachbarn ins Gespräch; das Ehepaar kommt schon mit dem Rad aus Bregenz, hat den Reschenpaß also schon hinter sich, und will weiter nach Rom und vielleicht noch bis Assisi. Auch hier wieder die gleiche Lebensphilosophie: weniger arbeiten, zur Not auf etwas Luxus dafür verzichten und mehr an Lebensqualität gewinnen. Die beiden machen keine Fotos; er erklärt auch warum: als früherer Fotograf habe er in seinem Leben genug Fotos machen müssen!

Einsetzender Regen treibt uns dann in die Zelte. Auch in der Nacht gibt es immer wieder Gewitter. Soll Meran nicht über 300 Sonnentage im Jahr haben?

Tagesstrecke: Bozen - Meran, 44 Km bei einem Schnitt von 13,55 Km/h, 3:14 h im Sattel


Freitag, 7.7.2006, 5. Tag

Heute also ein Ruhetag! Das Wetter hat sich über Nacht wieder beruhigt; die Sonne scheint wie gewohnt und es verspricht, ein herrlicher Tag zu werden. Wir duschen und genießen den ersten Morgenkaffee vor den Zelten sitzend. Die Holländer beginnen auch zeitig zu packen; eine andere, alleinreisende Frau gesellt sich zu uns und wir sprechen über ihre Pläne: auch sie will nun noch bis Venedig; im Herbst dann für mehrere Monate mit dem Rad allein durch Afrika; sich einen Traum erfüllen.

Wir kaufen in einem kleinen Markt ein und fahren dann hoch zur Promenade. Hier machen wir es uns auf zwei Bänken vor dem Kurhaus gemütlich; mit Blick auf die Adige. Halt, die kann das doch eigentlich gar nicht sein – die müßte doch tiefer liegen. Und so lernen wir ein neues Flüßchen samt dazugehörendem Tal kennen: die Passer und das sich daran anschließende Passeiertal.

Während wir unser Brot wieder mit hungrigen Spatzen teilen, schauen wir durch die Broschüren des Verkehrsamtes und erfahren so im Schnellkurs Wissenswertes über die Geschichte und Entwicklung Merans. Und so haben wir dann beim anschließenden Stadtbummel auch schon ein wenig Hintergrundwissen.

Los geht es mit der Postbrücke; hinüber zur Heilig-Geist-Kirche (wo wir pflichtschuldig die steinernen Verzierungen bewundern); dann weiter über die Sommerpromenade vorbei an vielen Wandgemälden in der Wandelhalle (die schon etwas bröselig ist). Bei lockeren dreißig Grad ist ein Bild auf der alten Römerbrücke fällig. Dann weiter zur Hauptkirche Merans, wo Marianne einen Gürtel als Geburtstaggeschenk für Michael ersteht. Gut, wir bewundern auch die „sehenswerten Fresken“ im Turmdurchgang und schlendern dann durch die Laubengassen abwärts.



Im dort befindlichen Supermarkt macht die Kassiererin die Preise anscheinend nach Gutdünken; Florian beschwert sich und bekommt auch Geld zurück. Vom Kornmarkt geht es zurück zum Flußufer: hier soll die Mittagspause sein. Wir haben gerade unser Fläschchen Wein entkorkt, da beginnt es doch zu tröpfeln! Meran und seine glanzvollen Sommertage!! Wir müssen sogar Regenjacken anziehen und uns unter den Schutz des Vordaches beim städtischen Theater zurückziehen. Hier warten wir ab, bis der Schauer nachläßt.

Inzwischen ist es auch schon Nachmittag geworden; wir fahren zurück zum Campingplatz und machen uns an die Zubereitung von „Pasta Carbonara“ aus der Tüte; vorhin im Supermarkt gekauft. Von diesen billigen Tüten hätten wir mal besser die Finger gelassen: der Geschmack ist einfach nur schlecht! Wir sind uns einig, daß wir noch auf dieser Tour mal echte „Carbonara“ machen müssen. Na ja, satt macht das Zeug ja wenigstens. Leider hat das kleine Schwimmbad des Campingplatzes um 18 Uhr bereits geschlossen; mit Schwimmen ist also heute nichts mehr. Also genießen wir die abendliche Ruhe vor dem Zelt bei einem Schlummertrunk.



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